Anhang
Berechnung und Dokumentation der CO2-Emissionen
GRI 305-1/-2/-3/-5
Die Mercedes-Benz Group berechnet und dokumentiert ihre CO2-Emissionen nach dem Corporate Accounting and Reporting Standard 2004 der Greenhouse Gas Protocol Initiative, gemäß den Kategorien Scope 1 bis Scope 3. Die Scope-1- und Scope-2-Emissionen werden entsprechend dem Control-Approach des GHG Protocols berichtet.
Dokumentiert werden alle direkten CO2-Emissionen aus unternehmenseigenen Emissionsquellen (Scope 1), die indirekten Emissionen aus der Erzeugung des eingekauften Stroms und der Fernwärme (Scope 2) sowie die Emissionen aus der Nutzung unserer Produkte, der Lieferkette und dem Recycling (Scope 3). Wir berücksichtigen damit auch die unserer Tätigkeit vor- und nachgelagerten Emissionen.
Scope 1: Unsere direkten Emissionen aus der Verbrennung von Kraftstoffen, Heizöl, Erdgas und Flüssiggas berechnen wir mit konstanten CO2-Emissionsfaktoren gemäß dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) oder der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt). Seit 2017 ist auch der Kraftstoffverbrauch unserer Fahrzeuge enthalten. Berücksichtigt werden dabei die Fahrzeuge, deren Kraftstoffverbrauch über ein unternehmensinternes Abrechnungssystem erfasst wird. Derzeit nicht durch das System erfasste Fahrzeuge werden durch standortbezogene Abfragen in die Erfassung integriert.
Unsere produktionsbezogenen Ziele (Energie, CO2) bilanzieren wir weiterhin exklusive Kraftstoffen, da der Kraftstoffverbrauch in erster Linie durch Aktivitäten außerhalb der Produktion (unter anderem Firmenfahrzeuge, Prüfstände) verursacht wird. Deshalb werden auch die spezifischen Energieverbräuche und CO2-Emissionen (gemessen je produziertem Fahrzeug), die den produktionsbezogenen Zielen zugrunde liegen, exklusive Kraftstoffen ausgewiesen.
Scope 2: Die indirekten Emissionen von Fernwärme und Strom aus externer Erzeugung errechnen wir zeitlich und regional differenziert. Seit 2016 erfolgt die CO2-Bilanzierung über den Bilanzierungsansatz „market-based“. Grundlage ist der 2015 veröffentlichte Leitfaden der Greenhouse Gas Protocol Initiative zur Ermittlung von Scope-2-Emissionen. Für den Bilanzierungsansatz „market-based“ erheben wir die CO2-Emissionsfaktoren der lokalen Stromtarife oder Stromversorgungsunternehmen an unseren weltweiten Standorten. Wo diese nicht verfügbar sind, wird weiterhin der für das jeweilige Land veröffentlichte aktuelle durchschnittliche Emissionsfaktor gemäß der Internationalen Energieagentur (IEA) beziehungsweise gemäß der United States Environmental Protection Agency (EPA) für die USA verwendet. Zu Vergleichszwecken werden auch die CO2-Emissionen gemäß der „location-based“ Methode ausgewiesen, die ausschließlich die landesspezifischen Emissionsfaktoren beinhaltet.
Scope 3: CO2-Emissionen, die durch die Nutzung unserer Produkte entstehen, ermitteln wir auf Basis unserer Absatzzahlen und des durchschnittlichen Flottenverbrauchswerts. Dabei gehen wir von einer jährlichen Laufleistung von 20.000 Kilometern über zehn Jahre aus. Weitere indirekte CO2-Emissionen aus der Lieferkette (eingekaufte Güter und Dienstleistungen) oder in Verbindung mit dem Recycling der Fahrzeuge werden anhand von fahrzeugspezifischen Ökobilanzen berechnet.
Andere Treibhausgase berechnen wir zurzeit nicht konzernweit. Wie die Bilanzierung der klimawirksamen Kältemittel in deutschen Werken zeigt, sind diese Mengen zu vernachlässigen.