Beschäftigte
Vielfalt und Chancengleichheit
Strategie und Konzepte
Diversität als Erfolgsfaktor
GRI 103-1
Unsere Belegschaft ist so vielfältig wie ihre Kunden. Wir sind überzeugt: Diversität macht uns als Unternehmen erfolgreicher. Denn Vielfalt hilft uns, neue Blickwinkel zu finden, und ist Antrieb für Kreativität und Innovationen. Mit entsprechenden Maßnahmen und Aktivitäten fördern wir ein Arbeitsumfeld, in dem alle Beschäftigten ihre Talente frei entfalten können – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung und anderen Diversity-Dimensionen. Die Mercedes-Benz Group steht für ein weltoffenes Miteinander, bei dem kein Platz für Diskriminierung ist. Dies ist zum Beispiel in der Verhaltensrichtlinie und der Grundsatzerklärung für soziale Verantwortung und Menschenrechte verankert. Inklusion bedeutet für uns, bewusst, integrativ und wertschätzend mit der Vielfalt unserer Beschäftigten umzugehen. Das Diversity & Inclusion Management bezieht sich grundsätzlich auf die Chancengleichheit aller Beschäftigten.
Diversity Kompass Mercedes-Benz Group
Vielfalt und Inklusion: drei Handlungsfelder
GRI 103-2
GRI 405-1
Diversity & Inclusion sind Teil der nachhaltigen Geschäftsstrategie der Mercedes-Benz Group. Die drei Handlungsfelder „Best Mix“, „Arbeitskultur“ und „Kundenzugang“ legen den Grundstein für eine von Vielfalt geprägte Unternehmenskultur:
Best Mix: auf gemischte Teams setzen
Vielfältige Perspektiven machen erfolgreicher – davon ist die Mercedes-Benz Group überzeugt. Entsprechend streben wir danach, unterschiedliche Menschen chancengleich und diskriminierungsfrei in gemischten Teams zusammenzubringen, um so unsere Herausforderungen im Geschäftsalltag bestmöglich zu bewältigen. Unser Ziel ist es, die am besten qualifizierten Fach- und Führungskräfte für das Unternehmen zu gewinnen und zu entwickeln – und zwar unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung und Identität sowie körperlichen Einschränkungen.
Die Mercedes-Benz Group hat sich bereits 2006 zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in leitenden Führungspositionen kontinuierlich zu steigern. Für die Mercedes-Benz Group AG, die Mercedes-Benz AG und die Daimler Brand & IP Management GmbH & Co. KG gibt es seit 2006 eine Gesamtbetriebsvereinbarung zur Frauenförderung. Darin haben wir unter anderem vereinbart, den Anteil an Frauen in der Gesamtbelegschaft, der Berufsausbildung und den Führungsebenen 4 und 5 weiter zu erhöhen.
Für die Ebene der Sachbearbeiter der Mercedes-Benz Mobility AG sowie der Mercedes-Benz Bank AG inklusive Tochtergesellschaften wurden keine Ziele mit Blick auf den Frauenanteil definiert; beide Geschlechter sind hier ausgewogen vertreten. Gleiches gilt für die Auszubildenden und dual Studierenden dieser Gesellschaften – auch in diesen Gruppen ist das Verhältnis von Frauen und Männern nahezu ausgeglichen.
Diversitätskonzepte im Vorstand und im Aufsichtsrat werden im Geschäftsbericht in der „Erklärung zur Unternehmensführung“ der Mercedes-Benz Group ausführlich dargestellt.
Arbeitskultur: ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen
Die Mercedes-Benz Group will eine motivierende Arbeitsumgebung schaffen, die von Wertschätzung und Chancengleichheit geprägt ist. Dabei fördern wir Vielfalt und Inklusion durch Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen der Belegschaft und bieten weitere Angebote und Maßnahmen an – unter anderem internationale Mitarbeitereinsätze oder Mentoring-Programme für Frauen.
Zudem fördern wir die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Mit vielfältigen Maßnahmen und Programmen ermöglichen wir unseren Beschäftigten, dass sie ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten können – entsprechend ihrer jeweiligen Lebenssituation. Darüber hinaus unterstützen wir alle Beschäftigten darin, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Arbeitsmethoden und Lerntechniken in ihren Berufsalltag zu integrieren.
Kundenzugang: individuelle Lösungen bieten
Die Mercedes-Benz Group wertschätzt die Individualität ihrer Kunden. Wir verstehen, dass unsere Kunden ihr Leben unterschiedlich gestalten möchten und dementsprechend unterschiedliche Anforderungen haben. Daher entwickeln wir Produkte und Dienstleistungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Unser Ziel: Menschen die Mobilität ermöglichen, die zu ihnen und ihrem Leben passt.
Unter anderem bietet die Mercedes-Benz AG Menschen mit Behinderungen Fahrhilfen ab Werk als normale Sonderausstattung (SA) an. Dazu zählen beispielsweise Handbediengeräte für Gas und Bremse, Steuerungs- und Lenkhilfen sowie Schwenksitze oder Sitzverlagerungen – und macht diese ebenfalls in den neuen vollelektrischen Baureihen wie beispielsweise dem EQA und dem EQB verfügbar.
Die Mercedes-Benz AG stellt die Bedürfnisse und Wünsche von Frauen in den Fokus – unter anderem mit der globalen Initiative She’s Mercedes. Die Initiative besteht bereits seit über fünf Jahren und ist in über 70 Ländern aktiv. She’s Mercedes will Frauen inspirieren, vernetzen und ihnen einen branchen- und kulturübergreifenden Erfahrungsaustausch ermöglichen. Dazu finden regelmäßig Events, Veranstaltungen und verschiedene Aktionen statt. Zudem will die Mercedes-Benz AG der weiblichen Community die eigene Markenwelt näherbringen und ihre Bedürfnisse und Wünsche rund um Mobilität, Zukunftstechnologien und Nachhaltigkeit besser kennenlernen.
Die Initiative hat sich mittlerweile auch im Unternehmen selbst etabliert: She’s Mercedes ist vom Vertrieb über die Kommunikation bis hin zum Aftersales angelegt. Die Initiative unterstützt den Einsatz von mehr weiblichem Verkaufspersonal, die Entwicklung neuer Mobilitätsdienstleistungen und Services und ist bei den jährlichen weltweiten Trainingsveranstaltungen präsent. Grundsätzliches Ziel ist es, Mercedes-Benz als attraktive Luxus-Automobilmarke für Frauen und Männer gleichermaßen zu etablieren.
Aktives Management von Vielfalt im Unternehmen
GRI 103-2
Die Mercedes-Benz Group erwartet von ihren Beschäftigten, dass sie einander mit Respekt, Offenheit und Fairness begegnen. Führungskräfte übernehmen dabei eine Vorbildrolle und tragen besondere Verantwortung für eine wertschätzende Unternehmenskultur.
Die Bereiche Integrität sowie Diversity & Inclusion gestalten hierfür die Rahmenbedingungen und Prozesse. Diversity & Inclusion Management ist eine konzernweite Funktion, die im Personalbereich angesiedelt ist. Sie entwickelt in Abstimmung mit den Unternehmensbereichen strategische Handlungsfelder und initiiert übergreifende Projekte, Trainings und Sensibilisierungsmaßnahmen. Der Austausch mit den verschiedenen Fachbereichen erfolgt in regelmäßigen Besprechungen der Diversity Working Group. Mit der Global Diversity Community in unserem Intranet bieten wir allen Interessierten zudem die Möglichkeit, sich über Vielfalt und Inklusion bei der Mercedes-Benz Group zu informieren, sich zu vernetzen und in Dialog zu treten.
Mit externen Stakeholdern tauschen wir uns beispielsweise im Rahmen unserer Mitgliedschaft bei der Charta der Vielfalt oder dem Global Summit of Women regelmäßig zu Diversity-Themen aus.
Grundsätze und Richtlinien
Alle Mitglieder des Vorstands der Mercedes-Benz Group unterstützen unser Diversity-Statement „Mit Vielfalt Zukunft gestalten“ und setzen sich dafür ein, dass die darin festgehaltenen Grundsätze verwirklicht werden:
- Unterschiedlichkeit fördern: Wir respektieren und wertschätzen die Unterschiedlichkeit unserer Beschäftigten. Wir bestärken sie darin, diese Vielfalt ins Unternehmen einzubringen.
- Verbindungen schaffen: Wir nutzen die vielfältigen Erfahrungen, Perspektiven und Kompetenzen unserer Beschäftigten in aller Welt. Sie spiegeln die Vielfalt unserer Kunden, Lieferanten und Investoren wider.
- Zukunft gestalten: Jeder Einzelne trägt dazu bei, ein respektvolles und wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen. So gestalten wir gemeinsam die Zukunft.
Für die Mercedes-Benz Group AG, die Mercedes-Benz AG und die Daimler Brand & IP Management GmbH & Co. KG sind die Grundsätze von Vielfalt und Chancengleichheit in den Gesamtbetriebsvereinbarungen „Frauenförderung“ und „Chancengleichheit“ festgeschrieben. Die Themen sind darüber hinaus in unserer Verhaltensrichtlinie und in der Konzernbetriebsvereinbarung Fairer Umgang am Arbeitsplatz geregelt.
Ein spezifischer Leitfaden richtet sich an transsexuelle Beschäftigte sowie Führungskräfte und Personalbereiche. In diesem Leitfaden werden betriebliche beziehungsweise rechtliche Fragen geklärt, administrative Regelungen hinsichtlich der Namens- und Geschlechtsangleichung beschrieben und Anlaufstellen im Unternehmen aufgezeigt. Die Mercedes-Benz Group unterstreicht damit ihr Bekenntnis zu einer offenen Unternehmenskultur.
Unsere Grundsätze verankern wir öffentlich, indem wir Mitglied entsprechender Initiativen und Vereine sind oder Standards und Prinzipien unterzeichnen:
- European Women’s Management Development (1999)
- UN Global Compact (2000)
- Charta der Vielfalt e.V. (2006)
- Global Summit of Women (2006)
- FidAR e.V. (2010)
- Women’s Empowerment Principles (2013)
- UN-Verhaltensstandards für Unternehmen zur Bekämpfung der Diskriminierung von LGBTI-Personen (2018)
- HIV-Deklaration der Deutschen Aidshilfe (2019)
- The Valuable 500 (2020)
- Gemeinsame Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung (2021)
Umgang mit Regelverstößen
GRI 406-1
Werden Beschäftigte der Mercedes-Benz Group diskriminiert, gemobbt oder sexuell belästigt oder haben sie derartige Vorfälle beobachtet, können sie sich an verschiedene Ansprechpartner wenden: an Führungskräfte, den Personalbereich, die Sozialberatung, den Werksärztlichen Dienst sowie den Betriebsrat. Wir gehen allen Vorfällen konsequent nach, sprechen mit den Betroffenen und dokumentieren die Gespräche.
Als weitere Anlaufstellen dienen außerdem der Infopunkt Integrität sowie unser Hinweisgebersystem Business Practices Office (BPO): Das BPO ist bei Gesetzes- und Regelverstößen zuständig, die ein hohes Risiko für das Unternehmen beziehungsweise dessen Beschäftigte darstellen – sowohl in materieller Hinsicht wie Diebstahl, Betrug oder Korruption als auch in personeller Hinsicht zum Beispiel bei sexueller Belästigung, Diskriminierung und Rassismus. Sowohl Beschäftigte als auch Außenstehende können Regelverstöße an das BPO melden. Das Hinweisgebersystem begleitet die Bearbeitung von Hinweisen bis zum Abschluss des Verfahrens. Dabei stellt das BPO höchste Vertraulichkeit sicher. Darüber hinaus legen wir bei unserem Hinweisgebersystem Wert auf Fairness – sowohl im Umgang mit Hinweisgebern als auch mit Mitarbeitern, die von einem Vorwurf betroffen sind. Dabei wird der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt und in jedem Einzelfall geprüft, welche Konsequenzen geeignet, erforderlich und angemessen sind.
Geregelt ist dieser BPO-Prozess in einer weltweit gültigen Konzernrichtlinie für den Umgang mit Regelverstößen. Diese dient dazu, eine faire und transparente Vorgehensweise sicherzustellen. Die Richtlinie regelt auch die Zuständigkeiten der verschiedenen Beteiligten. Weiterhin legt diese die Kriterien fest, mit denen wir Regelverstöße beurteilen und über Konsequenzen entscheiden.
Maßnahmen
Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit
Die Mercedes-Benz Group fördert eine Kultur der Wertschätzung, des Respekts und der Chancengleichheit. Dabei gestalten wir Diversity & Inclusion mit konkreten Angeboten und Maßnahmen.
Chancengleichheit für Frauen
Frauenförderung beginnt bei der Mercedes-Benz Group beim Nachwuchs: Wir beteiligen uns an Berufsinformationstagen und dem jährlich – im Berichtsjahr in digitaler Form – stattfindenden Girls’ Day sowie der Bildungsinitiative Genius. Auf diese Weise wollen wir Mädchen für technische Berufe begeistern und den ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs fördern.
Zudem haben wir Zielkorridore für den Anteil weiblicher Auszubildender in der Gesamtbetriebsvereinbarung zur Frauenförderung festgeschrieben. Um Frauen für eine Ausbildung bei uns zu gewinnen, haben wir gemeinsam mit dem Betriebsrat verschiedene Maßnahmen erarbeitet und festgelegt. Die Beteiligten aus dem Betriebsrat und die Ausbildungsverantwortlichen prüfen regelmäßig, ob die Maßnahmen wirksam sind, und passen diese – wenn nötig – lokal an. Im Sommer 2022 soll erneut ein Workshop der Beteiligten dazu erfolgen.
Auch auf Hochschulmessen sind wir präsent, um Frauen für eine Karriere in unserem Haus zu gewinnen.
Unsere Maßnahmen zur Förderung von Frauen im Unternehmen finden sich darüber hinaus entlang der gesamten Employee Journey – vom Recruiting über das Onboarding bis hin zur individuellen Entwicklung und Qualifizierung. Unter anderem bieten wir spezielle Mentoring-Programme an – auch, um Frauen gezielt auf Führungspositionen vorzubereiten und unsere selbst gesteckten Ziele zum Frauenanteil in Führungspositionen zu erreichen. So haben wir beispielsweise bei der Mercedes-Benz AG das Mentoring-Programm Bertha’s Daughters. Dabei führten ausgewählte Teilnehmerinnen – in der Gruppe und individuell – Mentoringgespräche mit dem Top-Management. Zudem gab es digitale Events, auf denen sie Einblicke in verschiedene Geschäftsbereiche erhielten und an externen Impulsreferaten teilnehmen konnten. Darüber hinaus erleichtern unsere Netzwerke von und für Frauen den Austausch untereinander. Dazu gehören: Frauennetzwerk (FNW), Women’s Business Network (WBN), Frauen in Technik (FiT), CAReer Women International Network (CAR-WIN).
Kulturelle Vielfalt fördern
In der Mercedes-Benz Group arbeiten 172.425 Menschen aus über 145 Nationen. Die kulturelle Vielfalt unserer Belegschaft hilft uns, die regional unterschiedlichen Kundenwünsche besser zu verstehen und unsere Produkte danach auszurichten. Gleichzeitig fördern wir das Verständnis für Vielfalt und Inklusion durch Trainings zur interkulturellen Kompetenz und setzen auf ein gezieltes Recruiting.
Bei der Mercedes-Benz Group entfallen fast 30 Prozent der über unsere INspire-Talentprogramme getätigten Einstellungen auf internationale Bewerber.
Die Mercedes-Benz Group fördert internationale Einsätze ihrer Beschäftigten: Global denken, sich weiterentwickeln, neue Kulturen und Arbeitswelten kennenlernen ist bei uns gelebte Praxis – auf der ganzen Welt sind für die Mercedes-Benz Group rund 1.300 Mitarbeiter aus etwa 30 Nationen im Einsatz. Das mit Abstand wichtigste Einsatzland für Assignees aus Deutschland ist China. Es folgen die USA und Mexiko. Weitere wichtige Zielländer sind Südafrika, Polen und Ungarn.
Wir fördern aber auch, dass Beschäftigte von unseren weltweiten Standorten nach Deutschland oder in ein anderes Land gehen, um ihr Netzwerk auszubauen und ihr Know-how zu teilen und zu vertiefen. Zugleich tragen diese Beschäftigten dazu bei, die Mercedes-Benz Group internationaler aufzustellen. Im Berichtsjahr ist eine Vielzahl Global Assignees in Deutschland tätig. Sie stammen hauptsächlich aus Indien, China und den USA. Darüber hinaus sind Beschäftigte auch aus anderen Ländern (außerhalb Deutschlands) im internationalen Einsatz, vorwiegend in China und den USA. Sie kommen größtenteils aus Südafrika, den USA und Spanien.
Beschäftigte mit Behinderung integrieren
Beschäftigte mit Behinderungen sind bei der Mercedes-Benz Group ein wichtiger Teil der vielfältigen Teams und fest in die Belegschaft integriert. Einen besonderen Stellenwert legt der Konzern auf die Ausbildung von jungen Menschen mit Behinderung: So haben wir bereits 2006 gemeinsam mit der Schwerbehindertenvertretung einen Aktionsplan zur Einstellung schwerbehinderter Auszubildender erstellt. Ziel des Aktionsplans ist es, Menschen mit Behinderungen den Bewerbungsprozess zu erleichtern. In den vergangenen fünf Jahren haben über 90 junge Menschen mit Behinderung eine Ausbildung bei der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG begonnen.
In Deutschland setzen sich zudem die Schwerbehindertenvertretungen und die Inklusionsbeauftragten des Unternehmens für die Belange von schwerbehinderten Beschäftigten ein. Die Mercedes-Benz Group ist im Jahr 2020 der Initiative „The Valuable 500“ beigetreten, die weltweit die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Unternehmen fördert. Mit dem Beitritt verpflichtet sich der Konzern zum einen, eine befähigende und inklusive Arbeitsumgebung zu fördern, zum Beispiel Barrierefreiheit im Unternehmen herzustellen. Zum anderen versprach er, die gesellschaftliche Inklusion zu unterstützen. Dies sollte etwa durch barrierefreie Produkte und Services oder die Zusammenarbeit mit Organisationen, die Menschen mit Behinderungen helfen, ermöglicht werden.
Generationenmanagement
Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten bei der Mercedes-Benz Group lag im Jahr 2021 weltweit bei 42,5 Jahren. Mit dem demografischen Wandel geht auch ein längeres Berufsleben einher. Der Altersdurchschnitt unserer Beschäftigten wird daher in den nächsten Jahren voraussichtlich steigen. Diese Entwicklung sehen wir als Chance, für die wir entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Konkret bedeutet das: Wir setzen auf Maßnahmen, die die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Jüngeren und Älteren fördern. Ebenso wollen wir die Zusammenarbeit zwischen den Generationen stärken.
Folgende Schwerpunkte setzt die Mercedes-Benz AG beispielsweise im Generationenmanagement:
- Wir führen Schulungen durch, um Beschäftigte jeden Alters vor dem Hintergrund der Digitalisierung und Automatisierung für die neuen Anforderungen einer modernen Produktionsumgebung zu qualifizieren. Vergleichbare Inhalte zu Zukunftstechnologien integrieren wir parallel in relevante Ausbildungsberufe und Studiengänge. Dadurch stellen wir sicher, dass die Absolventen das für die Zukunft benötigte Know-how mitbringen.
- Wir bieten Kollegen jeden Alters Weiterbildung zu Zukunftstechnologien an, um Digitalisierungsprojekte in der Produktion umzusetzen. Ziel ist es, Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, durch Weiterbildung in Engpassfeldern des Unternehmens tätig und neuen Anforderungen gerecht werden zu können.
Darüber hinaus greifen wir beispielsweise bei der Mercedes-Benz AG und der Mercedes-Benz Mobility AG inklusive Tochtergesellschaften in Deutschland auf das Know-how erfahrener Mitarbeiter zurück, die bereits im Ruhestand sind: Im Rahmen unseres Programms „Senior Experts“ können altersbedingt ausgetretene Experten zeitlich befristet ihr Wissen in Projekteinsätzen einbringen.
Für Tarifbeschäftigte in Deutschland, die früher in Rente gehen wollen, bietet das Unternehmen bereits seit 1998 seinen Beschäftigten Altersteilzeit (ATZ) an. Dadurch können sie einen gleitenden Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand gestalten. Im Rahmen der ATZ gibt es verschiedene Zugangs- und Arbeitszeitmodelle. Das Altersteilzeitentgelt wird über die gesamte Dauer der ATZ aufgestockt.
Regenbogen-Community unterstützen
Mit spezifischen Pride-Aktivitäten setzt die Mercedes-Benz Group ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion – für die LGBTI+-Community und darüber hinaus. Wir zeigen über Divisionen und Standorte hinweg, dass der Konzern für eine Kultur steht, die von Wertschätzung, Respekt und Offenheit geprägt ist. Unterstützt wird diese Kultur durch das Engagement unserer Beschäftigten-Netzwerke GL@D (Gay Lesbian Bisexual Transgender+ at Daimler) sowie Spectrum und EQUAL in den USA.
Auch während der anhaltenden COVID-19-Pandemie haben wir unter anderem unser Engagement im Berichtsjahr mit einem internen Pride Month weitergeführt: So haben beispielsweise internationale Standortvertreter und Mitarbeiternetzwerke vom 1. bis 30. Juni für alle Beschäftigten verschiedene Online-Formate im Rahmen des Pride Months angeboten.
Engagement in Netzwerken
Über Netzwerke können sich Beschäftigte der Mercedes-Benz Group mit gemeinsamen Interessen, Erfahrungen und Werten austauschen – über alle Ebenen und Bereichsgrenzen hinweg. Die Netzwerke tragen dazu bei, eine Kultur der Vielfalt und Wertschätzung im Unternehmen zu verankern. Gleichzeitig unterstützen sie uns als Dialogpartner mit ihren Fragen bei der Weiterentwicklung unserer Programme in Themen in Bezug auf Diversity & Inclusion und sind Partner für Diversitätsprojekte und -veranstaltungen.
Im Konzern gibt es zwölf offizielle Mitarbeiternetzwerke. Dabei handelt es sich vorwiegend um kulturelle, Gender-, LGBTI+- sowie rollenbezogene Netzwerke, die sich in der Regel konzernübergreifend engagieren. Um den Austausch zwischen den Netzwerken zu fördern, organisiert das Team Diversity & Inclusion Management regelmäßig Treffen für die Netzwerksprecher.
Sensibilisierung und Qualifizierung von Beschäftigten
Die Mercedes-Benz Group sensibilisiert ihre Beschäftigten weltweit für die Themen Diversity und Inklusion. Als gemeinsame Plattform steht allen die Global Diversity Community im Intranet zur Verfügung. Sie liefert Informationen zur strategischen Ausrichtung rund um das Thema Diversity & Inclusion im Konzern, schafft Zugang zu Angeboten im Unternehmen und bietet interessierten Beschäftigten die Möglichkeit, sich zu vernetzen und auszutauschen.
Seit Mai 2021 beispielsweise ist ein neues E-Learning-Tool im Einsatz, welches das Bewusstsein für ein wertschätzendes Miteinander sowie für mögliche Stolpersteine schärfen soll und aufzeigt, welchen Beitrag jeder Beschäftigte leisten kann. Anhand von Fallbeispielen lernen die Teilnehmenden, was wirksame Methoden gegen eigene Vorurteile sind und welche Lösungsansätze es bei Konflikten gibt. Das Training steht allen Beschäftigten weltweit zur Verfügung und wird in elf Sprachen angeboten.
Auch die Kanäle der internen Kommunikation nutzen wir, um unsere Beschäftigten zu sensibilisieren: Beispielsweise haben wir am 21. März 2021, dem Internationalen Tag gegen rassistische Diskriminierung, unter der Überschrift „Verbündete gegen Rassismus“ im Intranet auf Alltagsrassismus aufmerksam gemacht. Gleichzeitig riefen wir dazu auf, sich für andere starkzumachen – am Arbeitsplatz und im täglichen Leben.
Um unsere neu ernannten Führungskräfte im Umgang mit Themen rund um Diversity & Inclusion zu unterstützen, bieten wir ihnen zielgruppenspezifische Qualifizierungsmaßnahmen an: Integraler Bestandteil sind Trainings zu den Themen Diversity & Inclusion. Inhaltlich geht es unter anderem darum, mit Stereotypen umzugehen und Vorurteile abzubauen.
Diversity Day
An einem Tag im Jahr steht der Konzern besonders im Zeichen der Vielfalt: dem unternehmensinternen Diversity Day. Vielfalt bewusst erleben, neue Perspektiven einnehmen und verstehen, wie alle Beschäftigten vom Diversity & Inclusion Management profitieren können – das sind zentrale Ziele, die wir damit erreichen wollen.
Im Berichtsjahr fand der Diversity Day zum bisher neunten Mal statt. Unter dem Motto „Viel erreicht, viel zu tun! Warum Vielfalt eine inklusive Kultur braucht“ wurde in Online-Veranstaltungen unter anderem mit dem Vorstand diskutiert. Beschäftigte konnten im Vorfeld Fragen einreichen. Zusätzlich erhielten alle Führungskräfte einen Leitfaden, um im Anschluss selbst den Dialog in ihren Teams zu suchen.
Zusammenarbeit mit externen Partnern
Mercedes-Benz Group ist Mitinitiator und Gründungsmitglied der Arbeitgeberinitiative „Charta der Vielfalt“. Der Verein treibt durch unterschiedliche Projekte die inhaltliche Diskussion zum Diversity & Inclusion Management in Deutschland voran – zum Beispiel mit dem Diversity Day. Inzwischen haben über 3.300 Unternehmen und Institutionen die Charta der Vielfalt unterzeichnet.
Im Berichtsjahr waren wir erneut Partner der Konferenz DIVERSITY für Vielfalt in der Arbeitswelt. Ausgerichtet wird die Veranstaltung seit 2012 von der Charta der Vielfalt e.V. und dem Verlag Der Tagesspiegel. Die Konferenz stand unter dem Motto „Allyship – gemeinsam für Vielfalt“ und hat das gemeinsame Engagement und die Solidarisierung für und mit Minderheitengruppen in der Arbeitswelt thematisiert. Im Format „Debating Diversity“, das im Rahmen der Konferenz durchgeführt wird, wurde mit einer Unternehmensvertreterin des Topmanagements und anderen Teilnehmenden diskutiert, ob gemeinsames Engagement helfen kann, dass Vielfalt im Arbeitsleben noch bewusster gelebt wird. Wir haben das Format „Debating Diversity“ mitentwickelt.
Darüber hinaus haben wir uns erneut auf internationaler Ebene beim „Global Summit of Women“ als Partner engagiert.
Wirksamkeit und Ergebnisse
Wirksamkeit des Managementansatzes
GRI 103-3
Der Mercedes-Benz Group ist es wichtig, ihren Diversity-Ansatz anhand quantitativer Kennzahlen messbar zu machen, um gegebenenfalls entsprechende Handlungsbedarfe ableiten zu können. Dabei orientieren wir uns an den Sustainable Development Goals (SDGs) „Geschlechtergleichheit“ (SDG 5) und „Weniger Ungleichheiten“ (SDG 10).
Um die Erhöhung des Frauenanteils im Top-Management zu messen, greifen wir auf die entsprechenden Daten unserer Personalreportingsysteme zurück. Die Ergebnisse werden regelmäßig und standardisiert an den Vorstand berichtet. Die Chancengleichheit und Fairness im Unternehmen messen wir über den Inclusion Index. Diesen erheben wir alle zwei Jahre im Rahmen der Mitarbeiterbefragung.
Ergebnisse
Für den Inclusion Index fragen wir unsere Beschäftigten, ob sie der folgenden Aussage zustimmen: „Alle in diesem Unternehmen werden fair behandelt – unabhängig von ethnischer und kultureller Herkunft, Geschlecht, Alter, Behinderung oder anderen Eigenschaften, die nicht mit der Arbeitsleistung zusammenhängen.“ Der Index gibt den Anteil positiver Antworten wieder. Die im Berichtsjahr durchgeführte Mitarbeiterbefragung hat für den Inclusion Index für die Mercedes-Benz Group einen positiven Zwischenstand aufgezeigt. Unser Zwischenziel, den Index bis 2025 auf 70 Prozent zu erhöhen, wurde bereits erreicht. Bis 2030 streben wir an, einen Wert über 75 Prozent zu erreichen.
Der Konzern hat sich bereits 2006 zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in leitenden Führungspositionen im Konzern kontinuierlich und nachhaltig bis auf 20 Prozent bis Ende des Jahrs 2020 zu erhöhen. Dieses Ziel wurde erreicht. Seit 2021 soll der Anteil von Frauen in leitenden Führungspositionen im Konzern jährlich um einen Prozentpunkt weiter steigen. Dieses Ziel haben wir im Berichtsjahr erreicht: Der Anteil von Frauen in leitenden Führungspositionen (Ebene 3 und höher) bei der Mercedes-Benz Group weltweit lag zum 31. Dezember 2021 bei 22,5 Prozent1. Diese Daten sind aufgrund der Abspaltung und Ausgliederung des Daimler-Nutzfahrzeuggeschäfts im Dezember 2021 nicht vergleichbar mit den Vorjahren.
Entwicklung des Frauenanteils in leitenden Führungspositionen
Zum Jahresende 2021 bestand der Vorstand der Mercedes-Benz Group AG aus drei Frauen und fünf Männern – damit lag der Frauenanteil bei 37,5 Prozent. Über die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats wird detailliert im Geschäftsbericht berichtet.
1 Headcounts, vollkonsolidierte Gesellschaften
|
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
20212,3 |
||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Europa |
38.696 |
40.718 |
40.604 |
38.415 |
28.379 |
||||||
NAFTA |
7.030 |
8.130 |
7.915 |
7.729 |
3.353 |
||||||
Lateinamerika |
1.657 |
1.708 |
1.771 |
1.676 |
278 |
||||||
Afrika |
1.466 |
1.514 |
1.539 |
1.549 |
1.382 |
||||||
Asien |
4.484 |
4.658 |
4.692 |
4.415 |
2.719 |
||||||
Australien/Ozeanien |
303 |
314 |
314 |
279 |
206 |
||||||
Summe |
53.636 |
57.042 |
56.835 |
54.063 |
39.317 |
||||||
|
|
2021 |
---|---|
Direkte Funktionen (Beschäftigte Produktion) |
7.528 |
Indirekte Funktionen (Beschäftigte der Verwaltung & Beschäftigte produktionsnah) |
28.789 |
Auszubildende |
1.042 |
Praktikantinnen/Diplomandinnen/Doktorandinnen/ |
1.511 |
Ferienbeschäftigte |
16 |
|
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
20211,2 |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenanteil |
18,5 |
19,1 |
19,0 |
18,7 |
21,1 |
||||
Frauenanteil in leitenden Führungspositionen der Ebene 1 bis 3 |
17,6 |
18,8 |
19,8 |
20,5 |
22,5 |
||||
Frauenanteil im Vorstand |
25,0 |
25,0 |
25,0 |
25,0 |
37,5 |
||||
Frauenanteil im Aufsichtsrat |
25,0 |
25,0 |
30,0 |
30,0 |
30,0 |
||||
|