Klimaschutz
Klimaschutz bei unseren Fahrzeugen und Dienstleistungen
Strategie und Konzepte
Reduktion der CO2-Emissionen im Straßenverkehr
GRI 103-1
Für die Mercedes-Benz Group ist das Pariser Klimaabkommen mehr als eine Verpflichtung – wir bekennen uns aus Überzeugung zu seinen Zielen und betrachten es als unseren Auftrag, weltweit für CO2-neutrale Mobilität zu sorgen.
Die EU-Gesetzgebung fokussiert sich bei der Reduktion der CO2-Emissionen im Straßenverkehr auf die Neufahrzeuge und definiert konkrete Zielvorgaben: Gemäß dem im Juli 2021 veröffentlichten Gesetzesvorschlag der EU-Kommission sollen bis 2030 die CO2-Emissionen von Pkw um 55 (bisher 37,5) Prozent gegenüber dem Basisjahr 2021 gesenkt werden. Für 2025 soll weiterhin eine CO2-Reduktionsvorgabe von 15 Prozent gegenüber 2021 gelten. Zusätzlich sieht der Gesetzesvorschlag vor, dass im Jahr 2035 die CO2-Emissionen im Durchschnitt bei 0 g CO2/km liegen sollen.
Die Mercedes-Benz Group ist sich dessen bewusst, dass hierfür hohe Investitionen nötig sein werden. Um sie zu finanzieren, wollen wir künftig verstärkt neue Instrumente wie Green Bonds nutzen. Diese bieten umweltorientierten Investoren die Möglichkeit, sich an der Umsetzung unserer Technologiestrategie direkt zu beteiligen. Neben nachhaltigen Investments bedarf es aber auch entsprechender Rahmenbedingungen, um emissionsarme Mobilität in großem Maßstab erfolgreich zu machen: Notwendig sind aus unserer heutigen Perspektive ambitionierte CO2-Bepreisungssysteme für fossile Kraftstoffe sowie der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur und eines Wasserstoff-Tankstellennetzes.
Auf dem Weg in die klimaneutrale Zukunft
Bis 2039 CO2-neutral werden – um das Klimaziel langfristig zu erreichen, plant die Mercedes-Benz Group die vollständige Elektrifizierung ihrer Produktpalette: Bis zum Ende des Jahrzehnts will Mercedes-Benz überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen, vollelektrisch sein. Mit diesem strategischen Schritt von „Electric first“ zu „Electric only“ beschleunigt Mercedes-Benz die Transformation in eine emissionsfreie und softwaregetriebene Zukunft. Um dies zu untermauern, haben wir während der UN-Klimakonferenz in Glasgow im November 2021 die „COP 26 declaration on accelerating the transition to 100 % zero emission cars and vans“ unterzeichnet. Darin bestätigt die Mercedes-Benz Group als einziger deutscher Automobilhersteller, dass sie darauf hinarbeitet, ab 2035 nur noch emissionsfreie Pkw und Vans in führenden Märkten anzubieten.
Mercedes-Benz will mit der Ambition 2039 nicht nur zu einer klimaneutralen Welt beitragen – wir wollen unsere Kunden auch für diese klimaneutrale Zukunft begeistern. Denn vielen Kunden ist es wichtig, dass Produkte, die sie nutzen, der Umwelt keinen Schaden zufügen und sie dabei keine Kompromisse im Alltag eingehen müssen. Mit seiner Produktpalette möchte Mercedes-Benz beide Kundenansprüche erfüllen.
Umweltaspekte bei der Produktentwicklung
GRI 103-2
Mercedes-Benz hat sich zum Ziel gesetzt, Produkte zu entwickeln, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich und energieeffizient sind. Unsere Umwelt- und Energieleitlinien legen fest, wie wir dieses Ziel erreichen wollen. Die Produktentwicklung spielt hierbei eine Schlüsselrolle: Bereits in den ersten Phasen der Entwicklung entscheidet sich weitgehend, wie sich ein Fahrzeug auf die Umwelt auswirkt – und damit auch, welche CO2- und Schadstoffemissionen es verursacht. Je früher wir Umweltaspekte berücksichtigen, desto effizienter können wir die ökologischen Auswirkungen unserer Fahrzeuge verringern.
Erstellung von Ökobilanzen
GRI 305-1/-/2/-3
Um bewerten zu können, wie umweltverträglich ein Fahrzeug ist, erstellt Mercedes-Benz Ökobilanzen: Systematisch analysieren wir die entstehenden CO2-Emissionen und weitere Umweltauswirkungen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Verwertung. Durch diese Analysen wurde unter anderem deutlich: Mit der zunehmenden Elektrifizierung der Fahrzeuge rücken Faktoren wie die Herstellung der Hochvoltbatterie und die Erzeugung des Stroms zum Laden der Batterie mehr in den Fokus. So erfolgt die Batteriezellenproduktion mit Strom ab dem EQS CO2-neutral und das Laden mit Strom aus nachhaltigen Quellen wird vorangetrieben.
Die nötigen Kennzahlen zur Bilanzierung erheben und veröffentlichen wir gemäß den Grundsätzen des Greenhouse Gas (GHG) Protocol.
Entsprechend differenzieren wir unsere Treibhausgasemissionen nach drei Kategorien – den sogenannten Greenhouse Gas Scopes. Zu Scope 1 gehören alle Emissionen, die wir selbst verursachen, wenn wir Energieträger an unseren Produktionsstandorten verbrennen – zum Beispiel, wenn wir in unseren eigenen Kraftwerken Strom und Wärme erzeugen. Scope 2 ordnen wir alle Emissionen zu, die von externen Anbietern emittiert werden, von denen wir Energie wie Strom und Fernwärme beziehen. Unter Scope 3 fassen wir jene Emissionen zusammen, die vor (Upstream) oder nach (Downstream) unserer unternehmerischen Tätigkeit entstehen. Dazu wird zum Beispiel der CO2-Ausstoß gerechnet, der in der Lieferkette (eingekaufte Güter und Dienstleistungen), durch den Betrieb (Nutzungsphase inklusive Kraftstoff- und Stromherstellung) unserer Fahrzeuge in Kundenhand oder beim Recycling der Fahrzeuge entsteht.
Das GHG Protocol unterscheidet insgesamt 15 Kategorien für Scope 3-Emissionen. Die Emissionen werden auf Basis umfangreicher methodischer Überlegungen und komplexer Berechnungen ermittelt. Mit circa 80 Prozent entsteht der Löwenanteil unserer berichteten Scope 3-Emissionen in der Nutzungsphase, das heißt bei der Kraftstoff- und Stromherstellung ( well-to-tank) und im Fahrbetrieb unserer Produkte ( tank-to-wheel). Rund 17 Prozent unserer indirekten Scope 3-Emissionen gehen auf die Lieferketten zurück, die uns mit Waren und Dienstleistungen versorgen.
Die CO2-Emissionen in der Nutzungsphase unserer Fahrzeuge ermitteln wir anhand unserer weltweiten Absatzzahlen und des durchschnittlichen normierten CO2-Flottenwerts. Hierbei wird pro Fahrzeug eine jährliche Laufleistung von 20.000 Kilometer angenommen. Die unterstellte Nutzungsdauer beträgt zehn Jahre. In Summe beläuft sich somit die Laufleistung auf 200.000 Kilometer pro Fahrzeug.
Derzeit ist davon auszugehen, dass das Scope 3-Reporting bei der Bekämpfung des Klimawandels zukünftig eine wichtige Rolle spielen wird. Wir erwarten dabei, dass es für mehr Transparenz sorgen und unter den CO2-Emittenten einen Wettbewerb um die wirksamste Begrenzung klimaschädlicher Treibhausgase auslösen wird.
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Scope 1-, 2- und ausgewählte Scope 3-CO2-Emissionen in Tonnen pro Fahrzeug Mercedes-Benz Cars & Vans
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Scope 1-, 2- und 3-Emissionen weltweit Mercedes-Benz Cars & Vans
Verantwortlichkeiten
GRI 103-2
Die Unternehmensleitung ist dafür verantwortlich, strategische Ziele zu setzen und diese zu überprüfen – unter anderem zur Reduktion unserer CO2-Emissionen. Das Product Steering Board (PSB) für die Pkw-Flotte und das CO2-Project and Steering Committee (CO2-PSC) für die Van-Flotte überwachen und prognostizieren unter anderem, wie sich die CO2-Emissionen für CO2-regulierte Märkte entwickeln. Hierbei berücksichtigen diese unter anderem den steigenden Elektrifizierungsgrad der Fahrzeuge und Änderungen der gesetzlichen Anforderungen, zum Beispiel die Einführung des neuen Zertifizierungsverfahrens WLTP. Das PSB ist dem Ausschuss für Modellpolitik und Produktplanung und das CO2-PSC dem Van Executive Committee zugeordnet. Diese berichten direkt an den Vorstand Mercedes-Benz Group AG. Dieser entscheidet anschließend über notwendige Maßnahmen. Kurzfristig können sich marktseitig Maßnahmen zur Preis- und Volumensteuerung ebenfalls darauf auswirken, ob die CO2-Ziele erreicht werden. Deshalb werden diese auch im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung zur aktuellen CO2-Flottencompliance mit dem Vorstand diskutiert.
Die primäre Verantwortung dafür, dass die Vorgaben zum Klimaschutz umgesetzt werden, verteilt sich auf mehrere Bereiche und Vorstandsmitglieder: Auf Fahrzeugebene sind die Entwicklungsbereiche der Fahrzeuggeschäftsfelder zuständig; für Pkw und Transporter sind dies der Entwicklungsbereich „Produktgruppe Antriebe“ und die Produktgruppen der Fahrzeuge sowie die Mercedes-Benz Vans Entwicklung. Auf Ebene der Produktionswerke und bei eigenen Niederlassungen ist der Vorstand von Mercedes Cars & Vans verantwortlich. Die Mercedes-Benz Group AG überwacht die Umsetzung im Rahmen der Konzernleitung.
Interdisziplinäres Team arbeitet an CO2-Neutralität
Ein interdisziplinäres Team aus Umweltexperten, Einkäufern, Entwicklern, Logistikern, Experten aus der Produktion, Strategen und Vertrieblern arbeitet bei Mercedes-Benz Cars & Vans daran, unsere Pkw-Neuwagenflotte bis 2039 CO2-neutral zu machen. Es überwacht die CO2-Emissionen und steuert die Maßnahmen, mit denen wir sie reduzieren wollen.
Der Bereich Konzern-Umweltschutz berechnet beispielsweise die CO2-Emissionen aller Baureihen und Antriebsarten bei Mercedes-Benz Cars & Vans und erstellt Umwelt- und Ökobilanzen für den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge. Der Einkauf von Mercedes-Benz arbeitet mit rund 2.000 direkten Lieferanten daran, auch die Lieferkette CO2-neutral zu machen. Unsere Logistikexperten beschäftigen sich mit den Emissionen aus der Zulieferung von Gütern, dem Vertrieb und der Zustellung an die Verteilzentren. Ihr Ziel ist es, Transporte möglichst ganz zu vermeiden sowie Strecken und Verkehrsträger zu optimieren. Darüber hinaus stellen die Teams weitere Hebel auf CO2-Neutralität – etwa in der Produktion oder bei kundenspezifischen Ladekonzepten.
Der Großteil der CO2-Emissionen im Lebenszyklus eines Fahrzeugs entsteht während der Nutzungsphase, also beim Fahren. Deshalb haben wir die Teams durch sogenannte CO2-Strategen ergänzt, die sich auf Tank-to-wheel-Emissionen spezialisiert haben. Sie analysieren, wie viel CO2 unsere Fahrzeuge auf den Straßen tatsächlich freisetzen, und legen damit den Grundstock, um CO2-Emissionen zu senken.
Maßnahmen
Umweltfreundlichere Produktentwicklung
Die Umweltverträglichkeit künftiger Produkte prüft Mercedes-Benz systematisch.
Ein wichtiges Instrument hierfür ist die entwicklungsbegleitende Dokumentation. Darin legen wir für jedes Fahrzeugmodell und jede Motorisierungsvariante bestimmte Eigenschaften und Zielwerte fest – zum Beispiel für den Kraftstoffverbrauch oder die Schadstoffemissionen. Anhand dieser Zielwerte bewerten wir unsere Fortschritte im Laufe der Produktentwicklung und leiten – wenn notwendig – Korrekturmaßnahmen ein.
Vollelektrische Produktpalette
Unser Ziel ist es, unser Angebot an Elektrofahrzeugen noch schneller auszubauen. Entsprechend stark engagieren wir uns im Bereich Forschung und Entwicklung: Insgesamt wollen wir für die Transformation in eine emissionsfreie und softwaregetriebene Zukunft mehr als 60 Mrd. Euro in den Jahren 2022 bis 2026 investieren. So erweitern wir kontinuierlich das Portfolio von Mercedes-Benz um weitere Modelle. Und auch im Bereich der gewerblichen Transporter bietet Mercedes-Benz vielfältige Transportlösungen ohne lokale Emissionen an.
Zudem unterstützt Mercedes-Benz Mobility mit seinem Konzept Green Mapping die Transformation hin zur Elektromobilität: Seit Ende 2020 können Kunden, die ihren Mercedes über die Mercedes-Benz Mobility AG geleast oder finanziert haben, vom Verbrenner auf ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug umsteigen – bei der gleichen monatlichen Rate. Green Mapping war Ende 2021 in zwölf Märkten im Einsatz.
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2020 |
2021 |
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---|---|---|---|---|---|
Weltweit |
Hybrid |
115.191 |
178.526 |
||
Elektroantrieb |
47.672 |
90.082 |
|||
Alternative Antriebe (gesamt) |
162.863 |
268.608 |
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MBC Absatz gesamt |
2.202.579 |
2.093.476 |
|||
Europa |
Hybrid |
91.427 |
135.431 |
||
Elektroantrieb |
37.013 |
64.966 |
|||
Alternative Antriebe (gesamt) |
128.440 |
200.397 |
|||
MBC Absatz gesamt |
626.655 |
548.960 |
|||
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2020 |
2021 |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Weltweit |
Elektroantrieb |
4.519 |
9.216 |
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MBV Absatz gesamt |
325.771 |
334.165 |
|||||
Europa2 |
Elektroantrieb |
3.229 |
7.074 |
||||
MBV Absatz gesamt |
180.754 |
179.601 |
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EQ-Modelle: zukunftsorientiert und batterieelektrisch
Unter der Marke Mercedes-EQ bieten wir bereits seit 2018 batterieelektrische Automobile an – und erweitern das Portfolio kontinuierlich um weitere Modelle:
So hat unser Pkw-Bereich im August 2021 die erste vollelektrische Luxus-Limousine EQS auf den Markt gebracht. Der EQS 450+ (WLTP: Stromverbrauch kombiniert 19,8-15,7 kWh/100 km, CO2-Emissionen kombiniert 0 g/km) hat eine Reichweite1 ( nach WLTP) von bis zu 784 Kilometer. Der vollelektrische EQS ist das erste Auto des Unternehmens, das strukturell nicht von einem Verbrenner-Modell abgeleitet wird, sondern auf der Modularen Elektro-Architektur aufbaut: Radstand, Spurweite und viele weitere Systemkomponenten, insbesondere die Batterien, sind durch den modularen Baukasten variabel – und dadurch skalier- und modellübergreifend einsetzbar. Das Fahrzeugkonzept soll damit alle Anforderungen einer batterieelektrischen Modellfamilie der Luxus- und Oberklasse erfüllen. Mit der Business-Limousine EQE und den SUV-Varianten von EQS und EQE sollen weitere Modelle in der Modularen Elektro-Architektur folgen.
Mit dem EQA bieten wir das vollelektrische Fahren in der Kompaktklasse an. Intelligente Assistenten unterstützen den Fahrer unter anderem bei der Unfallvermeidung, einer vorausschauenden, effizienten Fahrweise und der Navigation mit Electric Intelligence.
Der neue EQB bietet als Siebensitzer2 Platz für viele Familienkonstellationen und unterschiedlichste Transportbedürfnisse. Zudem verbindet er Mercedes-EQ typische Designelemente mit einer kantigen und charakterstarken Ausdrucksweise. Der EQB 350 4MATIC (WLTP: Stromverbrauch kombiniert: 19,2-18,1 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km) in Europa hat eine WLTP-Reichweite1 von bis zu 419 Kilometer.
Der EQV ist die erste Großraumlimousine von Mercedes-EQ mit rein batterieelektrischem Antrieb – und fährt damit lokal emissionsfrei. Der EQV 300 (NEFZ: Stromverbrauch kombiniert: 27,1-26,3 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km)3 hat eine WLTP-Reichweite4 von bis zu 363 Kilometer.
Darüber hinaus ist der EQV in eine digitale Umgebung aus intelligenter Navigation mit aktivem Reichweitenmanagement sowie cloudbasierten Diensten und Apps eingebunden. 2022 soll ein vollelektrischer Small Van für Familien und Freizeitaktive mit bis zu sieben Sitzen folgen.
Plug-in-Hybride für gesicherte Reichweiten
Auf dem Weg in die rein elektrische CO2-neutrale Mobilität stellen Plug-in-Hybride eine wichtige Brückentechnologie dar. Mercedes-Benz präsentiert hierfür ein effizientes Antriebspaket: Ende 2021 standen mehr als 20 verschiedene Modellvarianten zur Wahl. Die Kombination aus Elektroantrieb und Verbrennungsmotor ermöglicht lokal emissionsfreies Fahren. Dabei stellt der Antrieb – bestehend aus Elektromotor und Hochvoltbatterie – rein elektrische Aktionsradien sicher, die für einen Großteil der täglichen Fahrten ausreichen. Im Kompaktsegment sind Reichweiten über 70 Kilometer (WLTP-TML), im Luxussegment teilweise über 100 Kilometer (WLTP-TML) möglich. Mercedes-Benz will diese Technologie für die gesamte Palette schrittweise einführen – von der A- bis zur S-Klasse, vom GLA bis zum GLE.
Mercedes-Benz Vans
Mercedes-Benz Vans hat den Anspruch, auch in Zukunft im Bereich der Elektromobilität führend zu sein, und hat dieses Ziel mit „Lead in Electric Drive“ fest in seiner Strategie verankert. Alle Baureihen werden daher konsequent elektrifiziert. Schon heute können Aufbauhersteller und Kunden unter drei batterieelektrischen Vans wählen: dem eVito Kastenwagen, dem eSprinter sowie dem eVito Tourer. 2022 soll auch der neue Citan mit batterieelektrischem Antrieb erhältlich sein und so das elektrische Produktportfolio des gewerblich orientierten Small Van Segments erweitern.
Die nächste Generation eSprinter
Auch mit der nächsten Generation des eSprinter setzt Mercedes-Benz Vans seine Strategie konsequent um. Die Merkmale dieser Modellreihe wurden in enger Zusammenarbeit mit Kunden definiert: Mit drei Batterie- und zahlreichen Aufbauvarianten vom Kastenwagen bis hin zum Fahrgestell für Kofferaufbauten soll sie neue Kundensegmente und Märkte – unter anderem die USA und Kanada – erschließen. Die Reichweite wird sich im Vergleich zum aktuellen eSprinter je nach Konfiguration mehr als verdoppeln. Die Produktion soll ab dem zweiten Halbjahr 2023 sukzessive in Charleston (South Carolina/USA), Düsseldorf und Ludwigsfelde anlaufen. Die Mercedes-Benz AG investiert rund 350 Mio. Euro in die nächste Generation eSprinter, die CO2-neutral produziert werden sollen.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz im urbanen Lieferverkehr
Wie ökologisch ein Transporter sein kann, zeigen wir mit unserem Technologieträger SUSTAINEER: Auf Basis des Mercedes-Benz eSprinter vereint der SUSTAINEER zahlreiche Innovationen, um die Lebensqualität in Städten zu verbessern, Klima und Umwelt zu schonen sowie die Sicherheit und Gesundheit der Fahrer und anderer Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Unter anderem besitzt der vollelektrische Transporter ein Solar-Panel auf dem Dach, das eigenen grünen Strom erzeugt. Unter guten Bedingungen kann dadurch zum Beispiel in Baden-Württemberg pro Jahr eine Reichweite von 2.500 Kilometer erreicht werden.
eVans: rein elektrische Fahrzeugarchitektur
Mercedes-Benz Cars & Vans hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2025 alle neuen Fahrzeugarchitekturen ausschließlich elektrisch anzubieten. Dementsprechend entwickelt auch Mercedes-Benz Vans eine neue, rein elektrische Fahrzeugarchitektur mit dem Namen VAN.EA.
Services
Ein Großteil der CO2-Emissionen von Automobilen entsteht beim Fahren. Mercedes-Benz möchte darum die Nutzer seiner Fahrzeuge bei einer klimaschonenden Fahrweise und bei Kaufentscheidungen zugunsten lokal emissionsfreier Fahrzeuge unterstützen. Hierzu bieten wir unseren Kunden vielfältige Servicelösungen an.
App unterstützt bei Entscheidungsfindung
Passt ein Elektroauto oder Plug-in-Hybrid zu meinem Alltag? Die EQ Ready App unterstützt Autofahrer bei der Frage, ob ein Umstieg praktikabel wäre, indem sie das individuelle Fahrverhalten analysiert. Hierzu nutzt Mercedes-Benz das Prinzip Gamification: Spielerisch erhalten die Nutzer innerhalb einer Sieben-Tage-Challenge viele nützliche Informationen rund um das Thema Elektromobilität. Neben ihrem potenziellen Energiebedarf können sie die Dauer verschiedener Ladelösungen in Echtzeit simulieren und sich die regionalen Ladeinfrastrukturen anschauen. Die App ist seit 2020 in rund 30 Ländern weltweit verfügbar. Bisher hat sie knapp zwei Mio. Fahrten für die Nutzer ausgewertet. Unsere Nutzer werten pro Woche 24.000 Fahrten auf ihrem Weg zum „grünen“ Fahren aus.
Speziell für gewerbliche Nutzer haben wir die eVan Ready App entwickelt. Neben denselben Grundfunktionen der EQ Ready App bietet sie entsprechende Zusatzfunktionen. So können die Nutzer unter anderem prüfen, ob die von ihnen gefahrenen Strecken auch mit einem unserer elektrischen Transporter zurückgelegt werden könnten. Der eCost Calculator berechnet, ob ein elektrischer Mercedes-Benz Transporter unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten attraktiv ist. Im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur analysieren wir außerdem gemeinsam mit dem Interessenten seine jeweiligen Standortbedingungen. Dabei zeigen wir auf, welche Maßnahmen notwendig sind, um einzelne Fahrzeuge sowie kleinere oder größere Flotten effizient betreiben zu können.
App sammelt Daten zum individuellen Kraftstoffverbrauch
Die Mercedes-Benz AG bietet in Europa transparente Informationen und Vergleichsmöglichkeiten zum Kraftstoffverbrauch ihrer Fahrzeuge: Seit 2020 können Kunden über die kostenlose Mercedes me App für fast alle Baureihen freiwillig ihren individuellen Kraftstoffverbrauch anonym teilen und mit Nutzern ähnlicher Fahrzeuge vergleichen. Die Informationen sind auch auf unserer Website einsehbar. Neu ist seit dem Berichtsjahr, dass die Websitebesucher selbst ein Fahrzeug auswählen und die Verbrauchskurve aller Fahrer einsehen können.
Erste Daten zeigen, dass die individuellen Kraftstoffverbräuche sowohl unter als auch über dem WLTP-Zertifizierungswert liegen können. Abweichungen gegenüber dem WLTP-Zyklus können durch zahlreiche Faktoren wie Straßenbeschaffenheit, Beladung, Wetterverhältnisse, aber besonders durch die individuelle Fahrweise entstehen. Für die Zukunft planen wir, je nach Fahrweise individuelle Tipps zum Kraftstoffsparen anzuzeigen.
Energiesparen mit Eco Coach
Seit Ende 2020 bietet Mercedes-Benz für seine Kunden von Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeugen eine App mit individuellen Energiespartipps an: Der Mercedes me Eco Coach analysiert das persönliche Fahr- und Ladeverhalten und gibt personalisierte Tipps, wie der Fahrer seinen CO2-Fußabdruck senken und die Langlebigkeit der Fahrzeugbatterie erhöhen kann.
Besonders Fahrer von Plug-in-Hybriden motivieren wir durch spielerische Anreize, die Ladehäufigkeit zu steigern und damit den tatsächlichen Spritverbrauch und CO2-Fußabdruck zu senken. Für die Teilnahme gibt es Punkte, die in ausgewählten europäischen Märkten zur CO2-Kompensation eingelöst oder in Mercedes me Charge-Ladegutscheine umgewandelt werden können.
Ladeinfrastruktur
GRI 203-1
Die Zukunft der individuellen Mobilität ist aus heutiger Sicht elektrisch. Damit sie Realität wird, braucht es schnelle Fortschritte bei der Ladeinfrastruktur. Mercedes-Benz arbeitet deshalb kontinuierlich daran, das Laden von Strom komfortabler, zugänglicher und schneller zu machen – zu Hause, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum.
Einfach und schnell laden
Elektrofahrzeuge sollen möglichst komfortabel und schnell geladen werden können. Um das zu ermöglichen, setzt Mercedes-Benz auf weltweit standardisierte Prozesse und ein großes Partnernetzwerk: Mercedes me Charge ist eines der größten Ladenetzwerke weltweit und wächst stetig. Stand Januar sind über 685.000 Wechsel- und Gleichstrom-Ladepunkte weltweit integriert; davon über 275.000 in Europa und über 65.000 in den USA und Kanada. In Europa allein sind es über 850 verschiedene Betreiber von öffentlichen Ladestationen, zu deren Ladepunkten die Kunden von Mercedes me Charge Zugang haben.
Die Mercedes me App und das Navigationssystem im Fahrzeug zeigen die genaue Position, die aktuelle Verfügbarkeit und den Preis passender Ladestationen an. Unser Navigationssystem berechnet auf dieser Basis eine optimale Route – inklusive Ladestopps. Die Authentifizierung an der Ladesäule erfolgt über die Anzeige im MBUX Multimediasystem, die Mercedes me App oder die Mercedes me Charge Ladekarte. Der Kunde hinterlegt einmalig seine Zahlungsmethode. Daraufhin wird jeder Ladevorgang automatisch abgebucht – auch im Ausland. Die einzelnen Ladevorgänge werden monatlich in einer übersichtlichen Rechnung zusammengestellt.
Mit dem EQS haben wir die neue Funktion Mercedes me Charge Plug & Charge eingeführt, die die Handhabung nochmals vereinfacht: Der Ladevorgang inklusive Bezahlfunktion startet, sobald das Ladekabel steckt; eine weitere Authentifizierung ist nicht notwendig. Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation erfolgt direkt über das Ladekabel.
Nachhaltiger laden
Im März 2021 hat Mercedes-Benz Green Charging in Europa eingeführt: Mercedes me Charge ermöglicht unseren Kunden von EQ-Modellen und Plug-in-Hybriden nachhaltiges Laden an öffentlichen Ladepunkten. Green Charging funktioniert über den nachträglichen Ausgleich eines Ladevorgangs durch Energie aus erneuerbaren Ressourcen. Die Markteinführung von Green Charging in den USA und in Kanada erfolgte im August 2021.
Strom aus erneuerbaren Energien ist im Lebenszyklus eines Elektroautos ein signifikanter Faktor zur Vermeidung von CO2-Emissionen. Denn rund 50 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines batterieelektrischen Fahrzeugs entstehen beim aktuellen EU-Strommix in der Nutzungsphase – folglich aufgrund von CO2-behafteten Ladevorgängen. Ob ein öffentlicher Ladepunkt Grünstrom oder Strom aus nicht erneuerbaren Energien bezieht, ist oft nicht bekannt. Die Bereitstellung des Ladestroms liegt in der Verantwortung des Ladepunkt-Betreibers. Um dieser Intransparenz entgegenzuwirken und die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern, ist Green Charging ein integraler Bestandteil von Mercedes me Charge.
Green Charging stellt sicher, dass nach dem Ladevorgang die entsprechenden Energiemengen an Grünstrom ins Netz eingespeist werden. Dazu werden Herkunftsnachweise verwendet, die nachprüfbar die Herkunft der Energie bescheinigen und als eine Art Geburtsurkunde für Strom aus erneuerbaren Energien dienen. Der Grünstrom ist durch das Ökolabel EKOenergy definiert und wird von zertifizierten Energieerzeugungsanlagen bereitgestellt. Zusätzlich werden Anreize zur Investition in erneuerbare Energieerzeugungsanlagen geschaffen.
Darüber hinaus wird den Kunden greifbar gemacht, wie sich das jeweilige Ladeverhalten auf den persönlichen CO2-Fußabdruck auswirkt. Über die Headunit des Fahrzeugs oder die Mercedes me App werden Green Charging kompatible Ladepunkte angezeigt. Eine genaue Statistik über die CO2-Ersparnis der getätigten Ladevorgänge ist in der Mercedes me App abrufbar. Mercedes-Benz ist damit der erste Automobilhersteller, der seinen Kunden mit Green Charging einen eigens entwickelten Service zur CO2-Reduktion in der Nutzungsphase anbietet.
Schnellladenetz IONITY ausgebaut
Im Rahmen des Joint Ventures IONITY beteiligt sich die Mercedes-Benz AG am Aufbau eines leistungsstarken Schnellladenetzes für Elektrofahrzeuge in Europa. IONITY verfolgt das Ziel, den elektrifizierten Individualverkehr über ein standardisiertes Ladenetzwerk entlang der wichtigsten paneuropäischen Routen zu gewährleisten – und will so die Elektromobilität schneller am Markt etablieren.
Ende 2021 waren über 400 IONITY-Schnellladestandorte, sogenannte Ladeparks, in Betrieb. Jeder Ladepark verfügt über mehrere Ladepunkte, die alle zu 100 Prozent mit Grünstrom betrieben werden. Eine hohe Ladeleistung von bis zu 350 kW pro Ladepunkt ermöglicht schnelles Laden – sofern die Fahrzeuge entsprechend ausgelegt sind. Sämtliche Ladepunkte von IONITY sind in Mercedes me Charge integriert und können per Plug & Charge bequem genutzt werden.
Im November 2021 wurde die Wachstumsstrategie IONITY 2.0 veröffentlicht, mit der das Unternehmen den Ausbau seines Schnellladenetzwerks nun weiter beschleunigt. Bis 2025 soll die Zahl der Standorte auf mehr als 1.000 steigen; zukünftig auch entlang von Bundesstraßen und nahe urbanen Zentren. An einigen Standorten sollen zudem innovative Flagship-Konzepte für mehr Reisekomfort und ein besseres Ladeerlebnis sorgen. Zur Realisierung von IONITY 2.0 investieren die bestehenden Anteilseigner und BlackRock als neuer Anteilseigner – vorbehaltlich der erforderlichen behördlichen Freigaben dieser Transaktion – zusammen 700 Mio. Euro.
Ladenetz: Zusammenarbeit mit Shell
Auch mit dem Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen Shell arbeitet die Mercedes-Benz AG seit Juli 2021 an der Erweiterung ihres Ladenetzwerks. Die Fahrer unserer Elektromobile sollen einen verbesserten Zugang zum Recharge-Netzwerk von Shell erhalten. Dieses soll bis 2025 über 30.000 Ladepunkte in Europa, China und Nordamerika verfügen – darunter mehr als 10.000 Schnellladestationen.
Flexibles Ladesystem für EQ Fahrzeuge und Plug-in-Hybride
Seit August 2021 bietet Mercedes-Benz ein flexibles Ladesystem mit verschiedenen Adaptern für Haushaltssteckdosen, Industriesteckdosen sowie öffentliche Ladesäulen und Wallboxen an. Die Adapter können per Plug & Play mit dem Ladesystem verbunden werden. Bestandteil ist außerdem ein fest mit dem System verbundener Typ-2-Stecker. So kann das Fahrzeug mit bis zu 22 kW nahezu an jeder beliebigen Wechselstromquelle geladen werden. Das System ist kompatibel mit allen Elektrofahrzeug- und Plug-in-Hybrid-Modellen der Mercedes-Benz AG.
Scope 1-, 2- und ausgewählte Scope 3-CO2-Emissionen in Tonnen pro Fahrzeug Mercedes-Benz Cars 20211
GRI 305-3
1 Berechnungsgrundlagen siehe Anhang Berechnung und Dokumentation der CO2-Emissionen und Kapitel Erstellung von Ökobilanzen, Bilanzierung der CO2-Emissionen
2 Siehe Ökobilanz unserer Fahrzeuge und interne Ökobilanzstudien
3 Siehe Kennzahlen betrieblicher Umweltschutz
4 Fahremissionen Mercedes-Benz Cars Flotte (EU, China, USA und RoW) normiert, Laufleistung: 200.000 km, Datenbasis siehe Kapitel Entwicklung der CO2-Emissionen
5 Prognosewert
6 Inkl. Green Charging: Beitrag pro Fahrzeug -0,03 t CO2
Scope 1-, 2- und ausgewählte Scope 3-CO2-Emissionen in Tonnen pro Fahrzeug Mercedes-Benz Vans 20211
GRI 305-3
1 Berechnungsgrundlagen siehe Anhang Berechnung und Dokumentation der CO2-Emissionen und Kapitel Erstellung von Ökobilanzen, Bilanzierung der CO2-Emissionen
2 Interne Ökobilanzstudien
3 Siehe Kennzahlen betrieblicher Umweltschutz
4 Fahremissionen Mercedes-Benz Cars Flotte (EU, China, USA und RoW) normiert, Laufleistung: 200.000 km, Datenbasis siehe Kapitel Entwicklung der CO2-Emissionen
5 Prognosewert
Ladeinfrastruktur an eigenen Standorten ausgebaut
Die Mercedes-Benz AG treibt den Ausbau der Ladeinfrastruktur an ihren eigenen Standorten kontinuierlich voran: Seit 2013 haben wir mehr als 4.000 Ladepunkte in Betrieb genommen. Auch im Jahr 2022 werden wir mit circa 900 Ladepunkten den weiteren Ausbau an Lademöglichkeiten für unsere Beschäftigten auf den Mitarbeiterparkflächen forcieren. Dadurch steht den Beschäftigten ein breites Ladeangebot zur Verfügung.
Mit dem Projekt charge@work bündeln wir seit 2013 unsere Aktivitäten zum Aufbau einer intelligenten Ladeinfrastruktur für alle konzerneigenen Liegenschaften in Deutschland. Wir statten nicht nur Parkplätze, Parkhäuser und Kundencenter aus, sondern auch unsere internen Entwicklungsprüfstände und Testgelände. Unsere Ladesäulen werden zu 100 Prozent mit zertifiziertem Grünstrom versorgt.
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2020 |
|
2021 |
||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Scope 3 |
spezifisch |
absolut |
spezifisch |
absolut |
||||||||||||
Eingekaufte Güter und Dienstleistungen6 |
8,1 |
17,0 |
8,4 |
17,0 |
||||||||||||
Logistik |
1,02 |
2,12 |
1,12 |
2,22 |
||||||||||||
Dienstreisen |
0,006 |
0,012 |
0,009 |
0,019 |
||||||||||||
Mitarbeiterverkehr |
0,060 |
0,125 |
0,053 |
0,107 |
||||||||||||
Nutzungsphase unserer Produkte (Well-to-Tank) |
5,6 |
11,8 |
6,33 |
12,73 |
||||||||||||
Nutzungsphase unserer Produkte (Tank-to-Wheel) |
33,7 |
70,4 |
32,2 |
65,5 |
||||||||||||
Recycling und Abfallbeseitigung6 |
0,4 |
0,8 |
0,4 |
0,8 |
||||||||||||
Scope 1 und 2 |
|
|
|
|
||||||||||||
Herstellung |
0,8 |
0,94 |
0,7 |
0,74 |
||||||||||||
Gesamt |
49,7 |
103,2 |
49,1 |
99,2 |
||||||||||||
|
|
|
2021 |
||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Scope 3 |
spezifisch |
absolut |
||||||||||
Eingekaufte Güter und Dienstleistungen5 |
8,6 |
3,4 |
||||||||||
Logistik |
0,92 |
0,42 |
||||||||||
Dienstreisen |
0,007 |
0,003 |
||||||||||
Mitarbeiterverkehr |
0,039 |
0,015 |
||||||||||
Nutzungsphase unserer Produkte (Well-to-Tank) |
4,9 |
1,9 |
||||||||||
Nutzungsphase unserer Produkte (Tank-to-Wheel) |
47,8 |
18,9 |
||||||||||
Recycling und Abfallbeseitigung5 |
0,5 |
0,2 |
||||||||||
Scope 1 und 2 |
|
|
||||||||||
Herstellung |
0,5 |
0,23 |
||||||||||
Gesamt |
63,3 |
25,0 |
||||||||||
|
Ökobilanz des EQS 450+1
1 WLTP: EQS 450+ Stromverbrauch kombiniert 19,8-15,7 kWh/100 km, CO2-Emissionen kombiniert 0 g/km; Der Stromverbrauch wurde auf Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt.
2 Regenerativ erzeugte Energie für Zellherstellung und Ladestrom
Vorstandsvergütung gemäß CO2-Kennzahlen
Neben weiteren Kriterien unter anderem aus den Bereichen Umwelt, Sozialbelange und Governance verwendet die Mercedes-Benz Group seit 2020 das Erreichen der CO2-Flottenziele als einen Faktor, um den Jahresbonus für den Vorstand und leitende Führungskräfte festzulegen. Im Berichtsjahr haben wir dieses Anreizsystem weiter ausdifferenziert und geschärft. Wir sehen darin eine Motivation, um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Wirksamkeit und Ergebnisse
Wirksamkeit des Managementansatzes
GRI 103-3
Dem Managementansatz der Mercedes-Benz Group im Bereich Klimaschutz liegen die Ziele ihrer Ambition 2039 zugrunde. Sie sind Ausdruck unserer Verpflichtung zum Pariser Klimaschutzabkommen. Wir haben zudem definiert, mit welchen Maßnahmen wir diese Ziele erreichen wollen. Ihre Wirksamkeit bewerten wir anhand interner und externer Leistungsbeurteilungen: Intern führen wir dafür mehrmals jährlich Prüfungen auf Fachbereichsebene durch. Extern lassen wir ausgewählte Ziele und Maßnahmen durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auditieren. Nach den Vorgaben der Science Based Targets initiative (SBTi) hat die Mercedes-Benz Cars & Vans zudem einen konkreten CO2-Reduktionspfad definiert. Seine Konformität mit dem Pariser Klimaschutzabkommen wurde durch die SBTi bestätigt.
Zudem setzen wir auf Dialoge rund um das Thema Klimaschutz und nutzen die dabei gewonnenen Erkenntnisse, um unseren Managementansatz zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen: So pflegen wir bei unserem jährlich stattfindenden Sustainability Dialogue einen intensiven Austausch mit Umweltinstituten und Nichtregierungsorganisationen. Darüber hinaus finden das ganze Jahr über Gespräche mit unserem Vorstand zum Thema Klimaschutz statt. Auch Politik, Öffentlichkeit und unsere übrigen Stakeholder geben uns immer wieder Rückmeldungen, wie die von uns gesetzten Nachhaltigkeitsziele wahrgenommen und bewertet werden.
Ergebnisse
Bilanzierung der CO2-Emissionen
GRI 305-3
Der Großteil unserer CO2-Emissionen entsteht in der Nutzungsphase eines Fahrzeugs. Aber auch in weiteren Abschnitten des Fahrzeuglebenszyklus kommt es zu Treibhausgasemissionen, die wir in unserer Gesamt-CO2-Bilanz berücksichtigen. Die zur Bilanzierung nötigen Kennzahlen erheben und veröffentlichen wir gemäß dem Corporate Accounting and Reporting Standard 2004 der Greenhouse Gas Protocol Initiative.
Für den gesamten Lebenszyklus der Mercedes-Benz Cars Flotte weltweit haben wir die Emissionen gemäß diesen Vorgaben berechnet. Dabei ergab sich für das Jahr 2021 ein durchschnittlicher CO2-Wert von 49,1 Tonnen pro Fahrzeug. Für den gesamten Lebenszyklus der Mercedes-Benz Vans Flotte weltweit haben wir die Emissionen gemäß diesen Vorgaben berechnet. Dabei ergab sich für das Jahr 2021 ein durchschnittlicher CO2-Wert von 63,3 Tonnen pro Fahrzeug. 52,7 Tonnen entfallen dabei auf die Nutzungsphase, die bei Vans vom gewerblichem Gütertransport mit Fahrzeugen im 3,5 Tonnen/5 Tonnen-Segment dominiert wird.
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Scope 1-, 2- und 3-Emissionen weltweit Mercedes-Benz Cars & Vans
Entwicklung der CO2-Emissionen
GRI 305-5
Europa
Mercedes-Benz hat die CO2-Emissionen ihrer Pkw-Neuwagenflotte in Europa als einen bedeutsamen nichtfinanziellen Leistungsindikator definiert. Wie wir die Entwicklung unseres CO2-Flottenverbrauchs bei Pkw in Europa weiter einschätzen, ist dem Prognosebericht zu entnehmen.
Im Berichtsjahr sanken die durchschnittlichen CO2-Emissionen unserer Pkw-Gesamtflotte in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) unter Anwendung der gesetzlichen Regelungen auf voraussichtlich 115 g/km (WLTP inklusive Transportern, die als Personenkraftwagen zugelassen sind). Damit erreichten wir die CO2-Ziele in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) in 2021. Seit 2021 basiert der Wert entsprechend den regulatorischen Anforderungen auf dem Zertifizierungsverfahren WLTP und ist somit mit dem Vorjahrswert nicht vergleichbar.
Für das Jahr 2022 erwarten wir, dass unser Flottendurchschnitt in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) gegenüber dem Wert des Vorjahrs 2021 weiter sinken wird. Diese Entwicklung wird insbesondere durch den weiter steigenden Anteil an vollelektrischen und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen an unserem Pkw-Gesamtabsatz begünstigt.
Entwicklung der CO2-Emissionen im Durchschnitt der Mercedes-Benz Pkw-Flotte in Europa
GRI 302-5
1 inklusive der als M1-Fahrzeuge zugelassenen Transporter. Alle anderen Jahre ohne Transporter.
2 Projektion
Im Berichtsjahr betragen die durchschnittlichen CO2-Emissionen unserer leichten Nutzfahrzeuge (Fahrzeuge der Klasse N1 in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) unter Anwendung der gesetzlichen Regelungen 221 g/km (WLTP). Damit werden wir das CO2-Ziel voraussichtlich unterschreiten. Für 2022 erwarten wir durch den weiteren Ausbau unseres batterieelektrischen Produktportfolios (Einführung eCitan) eine weitere Senkung der CO2-Emissionen.
Entwicklung der CO2-Emissionen im Durchschnitt der Mercedes-Benz Transporter Flotte in Europa
1 Vorläufige EU Daten
2 Projektion
USA
In den USA gelten zwei separate Flottenangaben zur Begrenzung von Treibhausgasen und Verbräuchen: der Greenhouse Gas-Standard (GHG) und die Corporate Average Fuel Economy-Standards (CAFE). Auf das Modelljahr 2021 bezogen beträgt der GHG-Flottenwert 251 g CO2/mi für die Pkw-Flotte sowie 296 g CO2/mi für die Flotte der als leichte Nutzfahrzeuge zugelassenen Vans und SUVs (auf Basis der letzten Prognose). Damit haben wir unsere durchschnittlichen Flottenziele von 194 g CO2/mi für die Pkw-Flotte beziehungsweise 259 g CO2/mi für die Flotte der als leichte Nutzfahrzeuge zugelassenen Vans und SUVs nicht erreicht. Die verbleibende Differenz konnten wir jedoch durch den Erwerb externer Credits schließen.
Mercedes-Benz GHG-Werte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge USA
Die Modelle des Mercedes-Benz Sprinter unterliegen der GHG-Regulierung für die Klassen 2b/3. Die CO2-Ziele in diesen Klassen sind abhängig von der Zuladung, der Anhängelast und der Antriebsart der Fahrzeuge. Der CO2-Ausstoß unserer Fahrzeuge lag im Berichtsjahr bei 472 g CO2/mi, der Zielwert von 495 g CO2/mi wurde somit unterschritten. Wir gehen davon aus, die CO2-Ziele auch in den kommenden Jahren zu unterschreiten.
China
In China werden inländisch produzierte (domestic) und in das Land importierte (imported) Pkw getrennt und im Gegensatz zu Europa und den USA nach Flottenverbrauch ausgewiesen. Für unsere 100-prozentige Tochter Mercedes-Benz China (MBCL) ist damit der Wert der Import-Flotte relevant. Das Ziel lag bei 7,16 l/100 km, erreicht wurden 8,24 l/100 km (vorläufiger Flottenverbrauchswert – bei Einberechnung von Off-Cycle-Technologien kann der finale Flottenverbrauchswert besser ausfallen). Seit 2021 basiert der Wert entsprechend den regulatorischen Anforderungen auf dem Zertifizierungsverfahren WLTP und ist somit mit dem Vorjahreswert nicht vergleichbar. Zur kurzfristigen Deckung von Verbrauchslücken in der Flottenzielerreichung werden wir externe Credits erwerben. Mit der Portfolioerweiterung bei rein elektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden wollen wir die Emissionsziele in China mittelfristig gemeinsam mit unserem Joint-Venture-Partner Beijing Benz Automotive (BBAC) erreichen.
Mercedes-Benz Flottenverbrauch Pkw in China
GRI 302-5
1 vorläufiger Wert ohne Off-Cycle Technologien
Die Modelle V-Klasse und Vito werden vom Joint Venture Fujian Benz Automotive Co., Ltd. (FBAC) produziert und bilden eine weitere lokale Flotte (domestic). Erreicht wurde ein Wert von 9,27 l/100 km (ohne Off-cycle Technologie), der Zielwert liegt bei 8,09 l/100 km. Der Flottenausgleich ist gegenwärtig über einen Credit-Transfer möglich. Dies wird sich voraussichtlich bis 2026 nicht ändern, da die Flotte nur von einem Fahrzeugtyp gebildet wird.
In vielen weiteren Märkten gelten heute gesetzliche Grenzwerte für den Kraftstoffverbrauch und/oder den CO2-Ausstoß von Pkw-Flotten und leichten Nutzfahrzeugen – mit jeweils unterschiedlichen Zielwerten. Dies betrifft große Absatzmärkte unserer Produkte wie die Schweiz, Kanada, Japan, Südkorea, Brasilien, Indien oder Saudi-Arabien. Auch diese Zielwerte berücksichtigen wir bei der Weiterentwicklung unseres Portfolios.
1 Stromverbrauch und Reichweite wurden auf der Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt.
2 Die beiden Sitzplätze in Reihe drei können von Personen bis 1,65 m Körpergröße genutzt werden.
3 Der Stromverbrauch wurde auf Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt.
4 Die Reichweite wurde auf Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt.