Partnerschaften

Vertrauenswürdiger Partner

Strategie und Konzepte

Nachhaltigkeit als wesentliches Thema bei unseren Partnerschaften

Für die Mercedes-Benz Group ist das Pariser Klimaabkommen mehr als eine Verpflichtung – wir bekennen uns aus Überzeugung zu seinen Zielen. Unsere politische Interessenvertretung und unsere Partnerschaften folgen dieser Überzeugung und den im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Klimaschutzzielen. Mit unserer Lobbying-Strategie folgen wir daher auch klar der Unternehmensstrategie der Mercedes-Benz Group.

So war das Thema des Workshops „Partnerships“ beim Sustainability-Dialogue 2021: „Wie können Gesellschaft, Politik und Industrie am besten zusammenarbeiten, um gemeinsam Nachhaltigkeitsziele zu erreichen?“. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von NGOs haben diskutiert und aufgezeigt, wie die CO2-Reduktion gelingen und wie dem Klimawandel gemeinsam entgegengewirkt werden kann.

Bestätigt wurde die Haltung der Mercedes-Benz Group insbesondere auch durch die Unterzeichnung der COP 26 declaration on accelerating the transition to 100 % zero emission cars and vans in Glasgow im November 2021. Diese Absichtserklärung unterstreicht auch den Fokus unserer Lobbying-Strategie. Weitere Informationen finden Sie im Climate Policy Report.

Stakeholder im Fokus

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Für uns als Mercedes-Benz Group ist es wichtig, die Interessen und Erwartungen unserer Stakeholder genau zu kennen. Nur so lassen sich gemeinsame Positionen ermitteln und darauf aufbauend entsprechende Projekte und Maßnahmen initiieren.

Unsere Aktivitäten der politischen Interessenvertretung gestalten wir stets im Einklang mit unseren wichtigsten Unternehmenspositionen. Um diese zu ermitteln, wurden standardisierte Vorgehensweisen etabliert. Dabei werden sowohl interne als auch externe Erwartungen berücksichtigt. Generell gilt darüber hinaus: Mit unseren Stakeholdern kommunizieren wir stets zuverlässig und faktenbasiert.

Ein konstruktiver politischer Dialog in unseren Märkten weltweit ist für die nachhaltige Gestaltung unseres Geschäfts unverzichtbar. Mit unserem internationalen und breit aufgestellten Netzwerk stellen wir diesen Dialog mit unseren politischen Stakeholdern sicher. Bei der Planung neuer Projekte oder bei standortspezifischen Themen tauscht sich die Mercedes-Benz Group zudem mit den Verantwortlichen vor Ort aus – so wollen wir für alle Seiten vorteilhafte Rahmenbedingungen schaffen und praktikable Lösungen finden.

Dialog mit Politik und Gesellschaft

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Politische Interessenvertretung bedeutet, im ständigen Dialog mit Entscheidungsträgern zu sein – zu ihnen zählen unter anderem Abgeordnete, Regierungsmitglieder, Amtsträger sowie Vertreter politischer Interessengruppen, von Handelsorganisationen und Verbänden. Mit ihnen tauscht sich die Mercedes-Benz Group auf vielen Ebenen aus: Wir hören ihnen zu, bringen unsere Anliegen vor und erklären uns bereit, gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen. Dabei folgt die politische Interessenvertretung der Unternehmensstrategie. Die Transformation der Mercedes-Benz Group und der Automobilindustrie insgesamt spielt in den Gesprächen eine besonders wichtige Rolle.

Darüber hinaus suchen wir auch das Gespräch mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und gesellschaftlichen Bewegungen, um ganzheitliche Lösungen für kollektive Herausforderungen zu finden.

Verantwortungsvolle Interessenvertretung

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Für den politischen Dialog und eine verantwortungsvolle Interessenvertretung hat sich der Konzern eigene Grundsätze auferlegt: Wir wahren politische Zurückhaltung, Ausgewogenheit und Neutralität im Umgang mit politischen Parteien, Abgeordneten und Amtsträgern.

Mit verschiedenen Instrumenten wollen wir gewährleisten, dass unsere politische Interessenvertretung mit geltenden Vorschriften und ethischen Standards im Einklang steht. Dabei finden in der Verbandsarbeit und der Kooperation mit anderen Unternehmen kartellrechtliche Vorgaben besondere Beachtung. Zudem haben wir unternehmensintern verbindliche Vorgaben festgelegt. Diese sind unter anderem in der Verhaltensrichtlinie des Konzerns festgeschrieben.

Den Umgang mit Zuwendungen, die Vergabe von Parteispenden und die Handhabung weiterer Instrumente zur politischen Interessenvertretung regelt außerdem unsere Richtlinie „Lobbying und politische Zuwendungen/Parteispenden“. Die Richtlinien finden die Beschäftigten in der Richtliniendatenbank im Intranet. Die Mercedes-Benz Group (aktuell als Daimler AG) ist zudem im Transparenzregister der Europäischen Union gelistet und erkennt dessen Verhaltenskodex an. Weiterhin begrüßen wir die Entscheidung des Deutschen Bundestages, ab 2022 ein Lobbyregister auf nationaler Ebene einzurichten.

Die genannten Richtlinien definieren auch, wie wir mit Risiken, die im Zusammenhang mit der politischen Interessenvertretung stehen, umgehen wollen. Diese Risiken adressieren wir zudem in konzernweit verankerten Compliance-Prozessen. Beschwerden und Hinweise, die im Zusammenhang mit unseren Konzernaktivitäten zur politischen Interessenvertretung stehen, nimmt das Hinweisgebersystem Business Practices Office (BPO) entgegen.

Zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und konzerninternen Richtlinien führen wir für Beschäftigte der Konzerngesellschaften der Mercedes-Benz Group regelmäßig verbindliche Trainings durch. Der Bereich Integrität und Recht kontaktiert die entsprechenden Zielgruppen, die das Training absolvieren müssen. Diese Trainings können meist im Selbststudium online absolviert werden. Beschäftigte, die in ihrer Rolle politisch aktiv sind – beispielsweise Werkleiter –, werden zusätzlich für ihre Aufgaben qualifiziert.

Zentrale Koordinierungsstelle

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Für den Dialog mit der Politik auf nationaler und internationaler Ebene ist der Bereich Politik und Außenbeziehungen (External Affairs – EA) die zentrale Koordinierungsstelle. Er hat seinen Sitz in Stuttgart und gehört zum Ressort des Vorstandsvorsitzenden. Der Bereich EA gestaltet die Beziehungen des Konzerns über ein weltweites Netzwerk mit Außenbüros in Berlin, Brüssel, Peking und Washington sowie über Repräsentanten in den Märkten. Unser Ziel ist es, für die politische Interessenvertretung konzernweit abgestimmte Inhalte bereitzustellen und politische beziehungsweise gesellschaftliche Zielgruppen koordiniert anzusprechen.

Der Leiter des Bereichs EA trägt als ständiges Mitglied im Group Sustainability Board bei vielen nachhaltigkeitsrelevanten Themen aktiv zu dessen Arbeit bei. Darüber hinaus stimmt sich EA eng mit den Vorständen und Fachbereichen über Fragen der Interessenvertretung ab. Dazu organisiert der Bereich unter anderem für verschiedene Vorstandsbereiche die Sitzungen des Governmental Affairs Committees. Diese Treffen finden mehrmals im Jahr statt. Dort stimmen der Leiter und weitere Vertreter des Bereichs die für das Unternehmen entscheidenden Positionen und Vorgehensweisen mit Vorständen und Führungskräften der Topmanagement-Ebene ab. Individuelle Stakeholder-Anfragen zu Nachhaltigkeitsthemen werden außerdem direkt und dezentral durch einzelne Fachbereiche und Geschäftseinheiten bearbeitet. Dadurch schaffen wir mehr Nähe zum operativen Geschäft und können fachliches Know-how direkt einfließen lassen. Einzelne Anfragen bringen wir auch in Sitzungen unserer Nachhaltigkeitsgremien ein, um diese bei strategischen Entscheidungen berücksichtigen zu können. Darüber hinaus koordinieren die Gremien bei fachübergreifenden Themen den Dialog mit unseren Anspruchsgruppen.

EA stellt sicher, dass die Positionen der politischen Interessenvertretung mit den Zielen und Inhalten der nachhaltigen Geschäftsstrategie der Mercedes-Benz Group sowie den Richtlinien und sonstigen öffentlichen Stellungnahmen übereinstimmen.

Beschäftigte von kontrollierten Konzerngesellschaften der Mercedes-Benz Group, die politische Interessen vertreten und dem Bereich EA organisatorisch nicht unterstehen, müssen sich gemäß der Richtlinie Lobbying und politische Zuwendungen/Parteispenden bei EA registrieren lassen. Neues Personal für den Bereich EA wird im Rahmen der standardisierten Personalprozesse der Mercedes-Benz Group gewonnen.

Thematische Schwerpunkte

Konkret geht es der Mercedes-Benz Group in den Gesprächen mit politischen Entscheidern darum, nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden – und so die Planungssicherheit für das Unternehmen zu erhöhen. Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Interessenvertretung im Zusammenhang mit unseren Partnerschaften und bei unseren Lobbying-Aktivitäten eine ganz wesentliche Rolle. Im Berichtsjahr standen vor allem die folgenden Themen im Fokus:

Klimaziele umsetzen und Luftqualität verbessern

Für die Mercedes-Benz Group ist das Pariser Klimaabkommen mehr als eine Verpflichtung: Wir stehen aus Überzeugung zu den darin vereinbarten Klimaschutzzielen. Dafür investieren wir im Rahmen unseres Ansatzes „Electric only“ stark in die Entwicklung und Produktion alternativer Antriebe. Auch bekennen wir uns zum Ziel der Luftreinhaltung in Städten: Ab 2030 wollen wir mit unseren Produkten eine weitgehend klimaneutrale Mobilität ermöglichen – insbesondere im urbanen Raum.

Um die Klimaziele im Mobilitätssektor zu erreichen, ist ein langfristig stabiler und technologieoffener Regulierungsrahmen notwendig. Des Weiteren begrüßen wir die politischen Anstrengungen, eine bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur auf- und die erneuerbaren Energien auszubauen – nur so lässt sich eine klimaneutrale Mobilität erreichen.

Städte lebenswerter gestalten

Eine saubere, sichere, allgemein zugängliche und auch bezahlbare Mobilität ist eine der Voraussetzungen für eine hohe Lebensqualität in Städten. Hierzu bedarf es intelligenter Systeme zur Verknüpfung und koordinierten Nutzung aller Verkehrsträger. Das jeweilige Verkehrsmittel sollte vorzugsweise dort eingesetzt werden, wo es am meisten Vorteile bietet. Damit auch CO2-neutrale Individualmobilität weiterhin einen festen Platz in den Städten hat, muss die öffentliche Ladeinfrastruktur in Städten und an Hauptverkehrsachsen ausgebaut werden.

Die Transformation der Mobilität in Städten gelingt nur gemeinsam mit der Politik. Deshalb beteiligt sich die Mercedes-Benz Group unter anderem an der deutschen Plattform Urbane Mobilität und arbeitet im Rat der Agora Verkehrswende mit. Hier diskutieren Industrie- und Städtevertreter dringende Themen der Mobilitätswende und leiten gemeinsam Maßnahmen ab.

Verkehrssicherheit verbessern

Fahrzeug- und Verkehrssicherheit waren, sind und bleiben Schwerpunkte der Entwicklung unserer Fahrzeuge. Die Mercedes-Benz Group unterstützt die Anstrengungen der Politik, den Rahmen für weitere Verbesserungen in der Verkehrssicherheit etwa durch automatisiertes Fahren zu setzen.

Standards für menschenrechtliche Sorgfalt etablieren

Die Achtung von Menschenrechten ist für die Mercedes-Benz Group ein grundlegender Bestandteil verantwortungsvoller Unternehmensführung und in unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie verankert. Es ist unser Anspruch und Ziel zugleich, dass die Menschenrechte in allen unseren Konzerngesellschaften eingehalten werden und auch bei unseren Lieferanten Beachtung finden.

Für die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsanforderungen entlang der Lieferkette befürworten wir die Schaffung einheitlich akzeptierter Standards – idealerweise auf internationaler Ebene. Eine gesetzliche Regelung kann hilfreich sein, um Rechtssicherheit und international einheitlich akzeptierte Standards zu schaffen. Die Regulierung sollte auch zukünftig gleiche Wettbewerbsbedingungen herstellen, um fairen Wettbewerb zu fördern – so können die Menschenrechte in globalen Wertschöpfungsketten weiter gestärkt werden. Zudem muss der Verantwortungsbereich menschenrechtlicher Sorgfalt klar definiert werden. Sorgfaltspflichten sollten auf tatsächliche wirtschaftliche Einflussmöglichkeiten und juristische Durchgriffsmöglichkeiten entlang der Liefer- und Wertschöpfungskette begrenzt werden, um dem Anspruch auf Angemessenheit und Umsetzbarkeit gerecht zu werden.

Nachhaltige Finanzierung

Die Mercedes-Benz Group unterstützt das Ziel der nachhaltigen Finanzierung, um Investitionen für ein nachhaltiges Wachstum zu fördern. Eine richtig konzipierte Taxonomie nachhaltiger Wirtschaftsleistungen kann dazu beitragen, Märkte transparenter zu gestalten und Investitionen in nachhaltige Aktivitäten zu lenken.

Standortbezogene Fragestellungen

Die Mercedes-Benz Group steht im engen Austausch mit den Stakeholdern aus Politik und Gesellschaft im lokalen Umfeld ihrer Standorte. Dabei ist es unser oberstes Ziel, die Interessen der Werke und die Anliegen der lokalen Stakeholder in Einklang zu bringen.

Freier und fairer Handel

Als global tätiges Unternehmen setzt die Mercedes-Benz Group auf freien und fairen Handel. Freier Handel und Investitionen sind Schlüsselfaktoren für Innovationen, Beschäftigung, Wachstum und Wohlstand.

Beitrag zur Gestaltung von Arbeitsgesetzen

Um den Anforderungen der Digitalisierung und der Transformation der Automobilindustrie gerecht zu werden, setzt sich die Mercedes-Benz Group für eine Modernisierung der Arbeitsgesetze ein. Diese sollten beispielsweise an den gestiegenen Bedarf für flexible Arbeitszeitmodelle angepasst werden. Besondere Bedeutung für die Gestaltung des Arbeitsrechts messen wir der Internationalen Menschenrechtscharta und den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) bei.

Maßnahmen

Veranstaltungs- und Dialogformate

Im Dialog mit Bürgern, Politik, Wirtschaft und NGOs hat die Mercedes-Benz Group aktuelle Themen diskutiert und gemeinsam Antworten auf gesellschaftliche und ökologische Fragen gesucht. Im Fokus standen neben Nachhaltigkeit und Elektromobilität auch die Themen Digitalisierung und Urbanisierung sowie deren Bedeutung für die Gesellschaft.

Über die Weiterentwicklung unserer politischen Interessenvertretung will die Mercedes-Benz Group mit Anspruchsgruppen ins Gespräch kommen, die in einer zunehmend kritischen Zivilgesellschaft eine wachsende Rolle spielen. Gerade der direkte Austausch mit einer breiteren, gut informierten, kritischen und vor allem interessierten Öffentlichkeit ist von großer Bedeutung für uns. Gleichzeitig können und wollen wir selbst Themen setzen und Diskussionen anstoßen – intern wie extern.

Der Bereich EA hat unterschiedliche Veranstaltungs- und Dialogformate entwickelt, um einen offenen Austausch mit den verschiedensten Interessengruppen zu ermöglichen. Mit ihnen gehen wir gezielt auf Entscheidungsträger und andere gesellschaftliche Akteure zu, um über die automobilen Kernthemen hinaus auch relevante Zukunftsfragen zu erörtern. Dabei öffnen wir uns für andere Sichtweisen, um aus ihnen zu lernen, und bringen unser Know-how und Engagement in diesen Austausch ein. Auch externe Plattformen nutzen wir, um mit Vertretern von Regierungen, politisch und gesellschaftlich engagierten Gruppen, Meinungsführern und Experten zu diskutieren und mit ihnen an der nachhaltigen Transformation der Automobilindustrie zu arbeiten.

Wir beteiligen uns unter anderem am Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg, an der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität der Bundesregierung Deutschland sowie weiteren Foren. Zudem haben Vertreter des Unternehmens an einer Vielzahl von Diskussionsrunden teilgenommen – beispielsweise am digitalen Workshop „Hemmnisse für die Elektromobilität“ des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft sowie an der Veranstaltung des Parlamentskreises Elektromobilität zum Thema „European Green Deal: Herausforderungen für die Elektromobilität“.

Auch in der anhaltenden Pandemiesituation ist uns ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen externen Stakeholdern und Unternehmensvertretern sehr wichtig: So haben die EA-Büros in Berlin und Brüssel virtuelle Formate umgesetzt und mit Vertretern des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung und von Shell Deutschland darüber diskutiert, wie Verkehrssysteme durch innovative Technologien vom Verbrauch fossiler Energieträger entkoppelt werden können. Und auch mit verschiedenen NGOs wie der Deutschen Umwelthilfe, Greenpeace oder dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club sind sie dazu in den Austausch gegangen.

Das EA-Büro in Washington pflegt ebenfalls den kontinuierlichen Austausch mit Stakeholdern. Das Büro hat sich zum Beispiel zusammen mit anderen Fahrzeugherstellern beim Electric Vehicles Stakeholder Forum der Alliance for Automotive Innovation engagiert.

Je nach Kommunikationsformat führen entweder die Fachkräfte des Bereichs EA oder Beschäftigte, die im Rahmen ihrer Auslandstätigkeit als politische Interessenvertreter für die Mercedes-Benz Group tätig sind, die jeweilige Veranstaltung durch. Darüber hinaus nehmen üblicherweise auch Führungskräfte einzelner Standorte teil und tauschen sich mit Vertretern aus Gesellschaft und Politik zu aktuellen Themen aus.

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie fanden die Veranstaltungen entweder als sichere hybride Formate oder gänzlich im digitalen Raum statt.

Parteispenden und politische Zuwendungen

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Jegliche Parteispenden (unabhängig von der Höhe) sowie Zuwendungen an andere Organisationen ab 50.000 Euro (einschließlich Steuern) müssen vom Gesamtvorstand der Mercedes-Benz Group AG genehmigt werden. Für die Entscheidung ist ferner eine Stellungnahme des Bereichs EA erforderlich. Der Konzern hat im Berichtszeitraum weder in monetärer noch nichtmonetärer Form an Parteien gespendet. Die Entscheidung hierfür ist unabhängig von aktuellen politischen oder wirtschaftlichen Ereignissen zustande gekommen.

Verbände und Initiativen

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Neben dem direkten Austausch mit politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, engagiert sich das Unternehmen in diversen Verbänden, Gremien und Nachhaltigkeitsinitiativen. Hierzu gehören insbesondere der UN Global Compact sowie econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V. und das World Business Council for Sustainable Development. Innerhalb dieser Initiativen tauschen wir uns auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft aus. Zudem engagieren wir uns in Industrieverbänden – unter anderem als Mitglied im Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) in Deutschland und entsprechenden Verbänden in anderen Ländern.

Verbände nehmen eine staatspolitische Verantwortung wahr, weil sie unternehmens- beziehungsweise branchenübergreifend die Interessen der Wirtschaft artikulieren und Ansprechpartner für die Politik sind. Wir nehmen in Arbeitsgruppen, die für unser Kerngeschäft relevant sind, aktiv an der Verbandsarbeit teil. Wir bringen unsere unternehmensspezifische Sichtweise und Erfahrungen ein und helfen, die politische Diskussion sachorientiert und qualifiziert voranzubringen. Dabei achten wir stets auf kartellrechtliche Vorgaben und bewegen uns im Rahmen der Gesetzgebung. Schwerpunkte unserer Verbandsarbeit sind unter anderem die Themen Luftreinhaltung in deutschen Städten und die Förderung einer nachhaltigen Mobilität.

Mit unserem Know-how und unserer Technologie wirken wir zudem aktiv an der Entwicklung innovativer Lösungen mit. Darüber hinaus pflegen wir den regelmäßigen Kontakt mit Vertretern der Zivilgesellschaft sowie mit anderen Unternehmen. Neben den von uns selbst initiierten Dialogen engagieren wir uns in weiteren Verbänden, Gremien und Nachhaltigkeitsinitiativen und bringen dort unsere Expertise ein – beispielsweise zur Modernisierung der Gesetzgebung für Batterien und der Ladeinfrastruktur.

Pariser Klimaschutzabkommen

Die Mercedes-Benz Group hat sich eigene Ziele gesetzt, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Sie orientieren sich daran, was nach den neuesten Ergebnissen der Klimaforschung nötig ist, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Wir haben Maßnahmen definiert, mit denen wir die Ziele erreichen wollen. Nach den Vorgaben der haben wir zudem einen konkreten CO2-Reduktionspfad definiert. Seine Konformität mit dem Pariser Klimaschutzabkommen wurde durch die SBTi bestätigt. Durch den Beitritt zu dieser Initiative unterstreichen wir nochmals unser Engagement zur Erreichung der Klimaziele.

Auch unsere direkten Lobbying-Aktivitäten sind an den Zielen des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet – und folgen damit unserer Unternehmensstrategie. So ging es beim Workshop Partnerships im Rahmen des Sustainability Dialogue 2021 um die Frage, wie unterschiedliche Stakeholder zusammenarbeiten können, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Konkret haben Vertreter aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und von NGOs diskutiert und Lösungen aufgezeigt, wie die CO2-Reduktion gelingen und dem Klimawandel gemeinsam entgegengewirkt werden kann.

Zudem haben wir 2021 im Zuge der UN-Klimakonferenz (Convention’s Conference of the Parties – COP) die „COP 26 declaration on accelerating the transition to 100 % zero emission cars and vans“ unterzeichnet. Gemeinsam mit weiteren Unternehmen, Städten und Regierungen unterstützen wir damit eine vollständig emissionsfreie Zukunft des Verkehrs – mit dem Ziel, das Tempo der Elektrifizierung zu beschleunigen. Diese Absichtserklärung unterstreicht auch den Fokus unserer Lobbying-Strategie.

Kommunale und regionale Dialoge

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Als verantwortungsvolles Unternehmen und Arbeitgeber in vielen Regionen ist die Mercedes-Benz Group daran interessiert, partnerschaftlich mit anderen Interessengruppen Lösungen für regionale sowie überregionale Problemstellungen zu finden. Wir stehen zu unserer sozialen und ökologischen Verantwortung und sind uns bewusst, dass das Engagement in Partnerschaften und Initiativen, das über unseren eigentlichen Geschäftszweck hinausgeht, unabdingbar ist.

Auch auf Standortebene steht das Unternehmen mit seinen Anspruchsgruppen im Austausch: Anlass- und projektbezogen greift der Konzern Fragen, Bedenken, Kritik und Anregungen von Stakeholdern auf und tritt mit ihnen in einen offenen Austausch. Zudem führen wir im Rahmen der Weiterentwicklung unserer politischen Interessenvertretung Dialog- und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen durch.

Im Berichtszeitraum haben wir beispielsweise im Gemeinderat der Stadt Stuttgart unsere Überlegungen zur Flächennutzung des Werks Untertürkheim vorgetragen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung herbeigeführt.

Zudem hat im Oktober 2021 das Top-Level Meeting des Strategiedialogs Automobilwirtschaft der Landesregierung Baden-Württemberg stattgefunden: Ziel des Treffens war es, einen Austausch aller am Strategiedialog beteiligten Institutionen und Unternehmen zu ermöglichen und über aktuelle Herausforderungen rund um die Transformation der Automobilindustrie zu diskutieren. Dabei informierte die Mercedes-Benz Group auch über den aktuellen Stand ihrer Elektrooffensive und die Fortschritte auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Mobilität.

Die Ergebnisse der Dialoge fließen in die weiteren unternehmerischen Entscheidungen und deren Umsetzung ein.

Wirksamkeit und Ergebnisse

Wirksamkeit des Managementansatzes

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Der Bereich EA berichtet dem Beirat für Integrität und Nachhaltigkeit über seine Aktivitäten; Rückmeldungen der Beiratsmitglieder fließen in seine Planung mit ein. Darüber hinaus sind EA-Aktivitäten und -Analysen regelmäßiger Bestandteil der Berichte des Vorstands an den Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Group AG.

Insbesondere in der Verbandsarbeit bei der Auseinandersetzung mit Gesetzesentwürfen und politischen Vorhaben kommt die Wirksamkeit unseres Dialogs und der aktiven Mitarbeit zum Tragen: Einerseits sorgen wir dafür, dass die legitimen Interessen des Unternehmens im Gesetzgebungsprozess berücksichtigt werden können, andererseits kann sich das Unternehmen so frühzeitig mit künftigen Regularien auseinandersetzen und entsprechende strategische Weichen stellen. Unternehmen und Politik können auf diese Weise nachhaltige Konzepte zur Transformation der Automobilindustrie entwickeln.

Der Managementansatz mit einem konstruktiven Austausch zwischen unseren Stakeholdern und uns ist dann wirksam, wenn das Gesamtergebnis des Unternehmens positiv und nachhaltig ist und unsere Produkte als Teil der Lösung der bestehenden Herausforderungen angenommen werden.

Ergebnisse

Im Berichtsjahr haben wir gemeinsam mit externen Beratern ein Evaluationskonzept entwickelt, um die Lobbying-Aktivitäten nachvollziehbar und überprüfbar zu machen. Das Konzept beruht auf wissenschaftlicher Basis. Als Grundlage erfolgte zunächst eine Benchmark-Analyse zu „Verantwortungsvoller Lobbyarbeit“, bei der Veröffentlichungen und Guidelines unter anderem von internationalen Organisationen und NGOs systematisch ausgewertet wurden. Darauf aufbauend konnten wir die Leistungsindikatoren, die Stakeholder-Zielgruppen sowie die Evaluationsmethodik festlegen. Im nächsten Schritt überprüften wir das Evaluationskonzept. Dazu führten wir 2021 die ersten anonymisierten Interviews mit internen sowie externen Stakeholdern – unter anderem Vertretern von NGOs, Thinktanks und Verbänden sowie aus Politik und Verwaltung – durch. Anhand dieser Interviews konnten wir die Methodik unseres Evaluationskonzepts validieren, bevor wir die Befragungen fortsetzen.

Anbieter/Datenschutz

Mercedes-Benz AG Mercedesstraße 120
70372 Stuttgart
Deutschland
Tel.: +49 7 11 17-0
E-Mail:
dialog@mercedes-benz.com

Vertreten durch den Vorstand: Ola Källenius (Vorsitzender), Jörg Burzer, Renata Jungo Brüngger, Sabine Kohleisen, Markus Schäfer, Britta Seeger, Hubertus Troska, Harald Wilhelm

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Bernd Pischetsrieder

Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart, Nr. HRB 762873
Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 32 12 81 763

Science Based Targets initiative

Die Science Based Targets initiative (SBTi) ist eine gemeinsame Initiative des CDP, des UN Global Compact, des World Resources Institute und des World Wildlife Fund (WWF). Ihr Ziel ist es, Unternehmen dazu zu bewegen, Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen festzulegen, die mit der von der Wissenschaft geforderten Dekarbonisierung vereinbar sind, um die Erwärmung auf weniger als 1,5 Grad Celsius/2 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Temperaturen zu begrenzen.

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