Anbieter/Datenschutz

Mercedes-Benz AG

Mercedesstraße 120
70372 Stuttgart
Germany

Tel.: +49 7 11 17-0
E-Mail:

dialog@mercedes-benz.com

Vertreten durch den Vorstand:
Ola Källenius (Vorsitzender), Jörg Burzer, Renata Jungo Brüngger, Sabine Kohleisen, Markus Schäfer, Britta Seeger, Hubertus Troska, Harald Wilhelm

Vorsitzender des Aufsichtsrats:
Bernd Pischetsrieder

Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart, Nr. HRB 762873
Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 32 12 81 763

Download-Center

Nachhaltigkeitsbericht 2022

Beschäftigte

Aus- und Weiterbildung

Strategie und Konzepte

Transformation von Aus- und Weiterbildung

GRI 3-3

Im Rahmen der Transformation verändern sich zahlreiche Berufsbilder, Tätigkeiten sowie Anforderungsprofile und damit auch der Qualifizierungsbedarf in vielen Tätigkeitsfeldern. Der Konzern stellt deswegen „Lebenslanges Lernen“ und die Weiterbildung der Beschäftigten in den Mittelpunkt seiner nachhaltigen Personalentwicklung. Dementsprechend wandelt sich auch das Spektrum der von der Mercedes-Benz Group in Deutschland angebotenen Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge.

Die Mercedes-Benz Group investiert in großem Umfang in die Aus- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten und passt ihre Qualifizierungs- und Personalentwicklungsprogramme kontinuierlich an. Dazu wurde weltweit die Qualifizierungsoffensive „Turn2Learn“ aufgesetzt. Allein in Deutschland plant Mercedes-Benz bis 2030 insgesamt mehr als 1,3 Mrd. € in die Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten zu investieren. Ziel dabei ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Mercedes-Benz Group langfristig zu erhalten.

Organisation und Vereinbarungen

GRI 2-23/-24

GRI 3-3

GRI 404-3

Die Mercedes-Benz Group AG, die Mercedes-Benz AG und die Mercedes-Benz Intellectual Property GmbH & Co. KG steuern ihre Ausbildungs- und Qualifizierungsprozesse deutschlandweit über verschiedene Gesamtbetriebsvereinbarungen.

Die betriebliche Weiterbildung bei der Mercedes-Benz Group AG, der Mercedes-Benz AG, der Mercedes-Benz Mobility AG und weiteren Tochtergesellschaften am Standort Deutschland regeln. Das sind unter anderem die Gesamtbetriebsvereinbarung zur Qualifizierung sowie die 2022 geschlossene Gesamtbetriebsvereinbarung zur Integration externer Lernplattformen in das Qualifizierungsangebot der Mercedes-Benz Group.

Die neue Gesamtbetriebsvereinbarung zu externen Lernplattformen unterstreicht, wie wichtig ein hohes Maß an Selbstbestimmung für „Lebenslanges Lernen“ ist. Die Vereinbarung legt unter anderem die Nutzung der Plattformen während und außerhalb der Arbeitszeit durch die 80.000 weltweit Beschäftigten mit Zugang fest. Die Gesamtbetriebsvereinbarung zur Qualifizierung regelt hingegen die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat bei der Festlegung von Qualifizierungsschwerpunkten und definiert den Prozess zur bedarfsorientierten Planung von Qualifizierungsmaßnahmen.

Beide Vereinbarungen sollen gleichermaßen die gemeinsame Verantwortung von Führungskräften und Beschäftigten für Qualifizierung stärken. Außerdem dienen sie dazu, den Qualifizierungsprozess zu standardisieren und effizienter zu gestalten sowie externe Angebote in das Lernportfolio zu integrieren.

Im Hinblick auf die Stammbelegschaft zielen die Gesamtbetriebsvereinbarungen auch darauf ab, die persönlichen Qualifikationen zu sichern beziehungsweise weiterzuentwickeln und alle Beschäftigten fachlich und/oder in ihren Führungskompetenzen weiter zu qualifizieren. Zudem ist darin die Erwartung formuliert, dass die Beschäftigten der beteiligten Gesellschaften eine aktive Rolle im Qualifizierungsprozess übernehmen und sich berufliche Perspektiven eigenständig erarbeiten. Vereinbart ist weiterhin ein jährliches Qualifizierungsgespräch mit der oder dem Vorgesetzten, in dem sich beide Seiten über die nächsten Qualifizierungsschritte einigen. Übergeordnete Qualifizierungsschwerpunkte werden jährlich auf Standortebene zwischen der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat vereinbart. Sie orientieren sich unter anderem am Produktionsprogramm des jeweiligen Standorts.

Nachhaltige Personalentwicklung und -steuerung

Die Mercedes-Benz Group verfolgt eine nachhaltige Personalentwicklung und Personalplanung, denn sie braucht hoch qualifizierte Beschäftigte mit den richtigen Kompetenzen, sei es im Thema zur Elektromobilität oder auch zu verschiedensten digitalen Schwerpunktthemen.

Welches Know-how und welche Kompetenzen benötigt die Mercedes-Benz AG, um die Transformation erfolgreich umzusetzen? Ist das notwendige Personal mit den entsprechenden Fähigkeiten vorhanden? Das sind wichtige Fragen, mit denen sich beispielsweise die „Tech Academy Produktion und Supply Chain Management“ von Mercedes-Benz Cars beschäftigt.

Zeitarbeit als zusätzliche Flexibilitätsreserve nutzen

GRI 2-8

In der quantitativen Personalplanung ist die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und Zeitarbeitsfirmen ein wichtiger Stellhebel: Indem die Mercedes-Benz Group in Deutschland Zeitarbeitskräfte beschäftigt, kann sie besser auf schwankende Produktionsanforderungen und Marktbedingungen reagieren.

Die Mercedes-Benz Group in Deutschland hat Vereinbarungen getroffen, um flexibel auf Marktschwankungen reagieren zu können und die Stammbelegschaft und Arbeitsplätze im Konzern zu halten. Für die Standorte der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG in Deutschland wurden die Regelungen der Betriebsvereinbarungen „Zukunftssicherung Daimler“ und „DMove“ bis Ende des Jahres 2024 fortgeschrieben. Das Konzept der Mercedes-Benz Group: Zeitarbeitskräfte ergänzen die Stammbelegschaft, sie ersetzen sie nicht.

Maßnahmen

Auszubildende und Studierende

GRI 404-2

Im Berichtsjahr haben bei der Mercedes-Benz Group in Deutschland rund 1.200 Auszubildende und dual Studierende ihre berufliche Ausbildung begonnen.

Die Berufsausbildung findet dual statt, das heißt sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule. So erhalten Auszubildende ein realistisches Bild der betrieblichen Arbeit und können sich in vielen Fällen bereits für eine spätere Übernahme qualifizieren und empfehlen.

Die Mercedes-Benz Group bietet in Deutschland an verschiedenen betrieblichen Standorten außerdem ein duales Hochschulstudium in international anerkannten Bachelor-Studiengängen an. Die dortigen Lehrveranstaltungen werden durch Praxiseinsätze im In- und Ausland ergänzt. Nach den Corona-bedingt ausgefallenen Auslandseinsätzen der Jahre 2020/2021 waren die dual Studierenden 2022 wieder weltweit in Praxiseinsätzen unterwegs.

Die Ausbildungsinhalte in Deutschland hat die Mercedes-Benz Group standort- und divisionsübergreifend in ihrem „Mercedes-Benz Ausbildungssystem“ standardisiert. Aktualität, mögliche Dopplungen und die Nutzerfreundlichkeit werden regelmäßig überprüft. In hybriden Formaten wird der Präsenzunterricht durch Online-Lerneinheiten ergänzt. Ziel ist es, hochwertige, effiziente sowie für Auszubildende und dual Studierende attraktivere Ausbildungsangebote zu schaffen.

Die Mercedes-Benz Group bildet grundsätzlich bedarfsorientiert aus und überprüft das Portfolio ihrer Ausbildungsberufe und Studiengänge in Deutschland kontinuierlich. Dabei reagiert sie nicht nur auf aktuelle Entwicklungen – sie antizipiert auch zukünftige Anforderungen und technologische Innovationen. Beispielsweise hat der Konzern die Ansprüche an zukünftige IT-Berufe analysiert und daran anknüpfend sein Portfolio um digitale Ausbildungsberufe im gewerblichen Bereich für Fachinformatik sowie einen Studiengang an der Schnittstelle von IT und Elektrotechnik (Embedded Systems) erweitert. Im Jahr 2022 wurde zudem die Vermittlung von Inhalten zur Künstlichen Intelligenz auch für den Ausbildungsbereich unter anderem über eine Zusatzqualifizierung erprobt. Zur Weiterentwicklung der Berufe-Portfolios sowohl in der Ausbildung als auch beim dualen Studium wurden zudem weitere Inhalte wie die Integration von Nachhaltigkeit oder der Bedarf rund um das Metaverse geprüft.

Umgang mit neuen Technologien

Die Mercedes-Benz Group in Deutschland ermöglicht ihren Auszubildenden und Beschäftigten spannende Einblicke in neue Technologien: In ihren Ausbildungswerkstätten befinden sich Räume, die mit neuen Technologien wie beispielsweise 3-D-Druckern, virtuellen Lackier- und Schweißanlagen sowie Augmented- und Virtual-Reality-Brillen ausgestattet sind.

Verstärkt nutzt die Mercedes-Benz AG auch Lernmethoden wie Gamification, Peer-to-Peer-Learning und interaktive digitale Lernplattformen für ihre Ausbildungen. Entwickelt und erprobt werden diese in den eigenen Werkstätten.

Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „EQS-Transparent“: Auszubildende technischer und kaufmännischer Berufsgruppen arbeiten standortübergreifend eng zusammen und setzen das komplette Innenleben in eine Rohkarosse des EQS ein. Dabei erhalten die Auszubildenden nicht nur technische Einblicke, auch wichtige Kompetenzen wie Problemlösefähigkeit und Teamarbeit werden gefördert.

Neue Qualifizierungs- und Lernangebote für Beschäftigte

GRI 404-2

Die Mercedes-Benz Group bietet ihren Beschäftigten umfangreiche fachliche und persönliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten an. Sie bietet eine Vielzahl von Trainings für die benötigten Kompetenzen, entwickelt sie regelmäßig weiter und möchte damit langfristig sicherstellen, dass ihre Beschäftigten in einem sich wandelnden Umfeld beschäftigungsfähig und innovationsfreudig bleiben. Unter der Überschrift „Turn2Learn“ stellt die Mercedes-Benz Group die Qualifizierung ihrer Beschäftigten neu auf: „Lebenslanges Lernen“ und die Weiterbildung der Beschäftigten stehen damit im Mittelpunkt der nachhaltigen Personalentwicklung.

Die Offensive „Turn2Learn“ steht für die Qualifizierung bei der gesamten Mercedes-Benz Group. Mit ihr wird das bestehende Bildungsangebot gebündelt und optimiert. Ergänzt wird dieses Bildungsangebot um breit angelegte E-Learning-Möglichkeiten über externe Lernplattformen.

Die Beschäftigten können im Rahmen dieser Qualifizierungsangebote beispielsweise ihre eigenen Lernpfade für eine zielgerichtete und zukunftsgerechte berufliche Weiterbildung definieren. Bei der Auswahl der Formate möchte die Mercedes-Benz Group eine möglichst hohe Selbstbestimmung der Beschäftigten ermöglichen. Lernen und Bildung werden so zu einem selbstverständlichen Teil des Berufsalltags. Die Lernpfade sollen die Beschäftigten ihr ganzes Berufsleben hindurch begleiten. Sie werden kontinuierlich aktualisiert und ergänzt und schaffen so passgenaue Qualifizierungsmöglichkeiten. Zugleich erhöht der Konzern so die team- und bereichsübergreifende Transparenz über Kompetenzen und Fähigkeiten.

Die Tech Academies und das Global Training Center

Die "Tech Academy Produktion und Supply Chain Management" bei Mercedes-Benz Cars analysiert – mithilfe des Strategic Resource Managements, das 2021 integriert wurde – aktuelle und zukünftig benötigte Personalbedarfe für die Produktionsbereiche und Querschnittsfunktionen – beispielsweise in den Bereichen Qualitätssicherung und Produktionsplanung oder fur die Logistik bei Mercedes-Benz Cars.

Auf dieser Grundlage entwickelt die „Tech Academy“ zielgruppengerechte und zukunftsorientierte Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen. Dieses strategische Vorgehen ermöglicht es, mögliche personelle Engpässe und fehlendes Know-how frühzeitig zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern. Ein besonderer Fokus liegt auf den Themen „Digitalisierung“, „Software“ und „Elektrik/Elektronik (E/E) Kompetenz“.

Aus der Zusammenarbeit zwischen der „Tech Academy“ sowie Vertreterinnen und Vertretern aus dem Fachbereich der Produktion von Mercedes-Benz Cars gründete sich Mitte 2021 der sogenannte „Transformation Hub“. Dieser Arbeitskreis steuert übergreifend die Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen. Zudem entwickelt der Transformation Hub auf Basis der Personalbedarfsanalyse Kompetenzzielbilder für zu besetzende Schlüsselfunktionen. Die Kompetenzzielbilder beschreiben neben Grundvoraussetzungen wie Studienfachrichtung oder Ausbildung auch künftig relevante Kompetenzen. Mithilfe zielgruppenspezifischer Lernpfade können die benötigten Kompetenzen dann erworben werden.

Um die Zukunft und Innovationsstärke und damit die Zukunft der Mercedes-Benz Group zu sichern, legt sie besonderen Wert auf die kontinuierliche Qualifizierung der Beschäftigten im Entwicklungsbereich. Auch für die Entwicklungsbereiche der Mercedes-Benz Group in Deutschland gibt es eine "Tech Academy": Sie bietet den Beschäftigten in der Entwicklung bedarfsgerechte, zukunftsweisende Lerninhalte, die die Produkte von morgen maßgeblich formen können. Der Fokus liegt hierbei auf den aktuellen strategischen Themen „Lead in Car Software“ und „Lead in Electric Drive“.

Im Vertrieb der Mercedes-Benz Group AG ist der Geschäftsbereich "Mercedes-Benz Global Training“ die zentrale Säule für die Entwicklung und Qualifizierung von Mitarbeitern des deutschen und internationalen Retails. Neben der Ausbildung und Zertifizierung von Verkaufs- und Servicepersonal sowie dem Händlermanagement, umfassenden Weiterbildungen und diversen Produkttrainings liegt unter anderem ein Schwerpunkt auf Qualifizierungsinhalten zu Elektrik/Elektronik und Hochvolt. Für die Beschäftigten im Headquarter und in den eigenen Vertriebsgesellschaften bietet die Mercedes-Benz Group AG Weiterbildungsangebote an, die im Rahmen der Initiative „Turn2Learn“ umfassend ausgebaut wurden – beispielsweise im Bereich Digitalisierung und Data Science.

Digitaler Kompetenzaufbau

GRI 404-1

Vor dem Hintergrund ihrer Transformation legt die Mercedes-Benz Group in Deutschland bei der Weiterbildung ihrer Beschäftigten einen Schwerpunkt auf Qualifikationen, die für die erfolgreiche Umsetzung der nachhaltigen Geschäftsstrategie und die Digitalisierung des Konzerns entscheidend sind.

„D.SHIFT“ ist ein Teil der Qualifizierungsoffensive „Turn2Learn“ mit dem Schwerpunkt Produktion. Es setzt den Fokus auf die Weiterbildung digitaler Kompetenzen der Beschäftigten. Im Rahmen der Initiative bietet die Mercedes-Benz AG beispielsweise für die Transformation der Beschäftigungsprofile in der Produktion passend zugeschnittene digitale Umschulungen mit individueller Betreuung und entsprechenden definierten Zielstellen, auch an anderen Standorten, an. Nach einem ersten erfolgreichen Pilotprojekt, bei dem sich Beschäftigte, die „Digitalen Pioniere“, aus dem Mercedes-Benz Werk Berlin auf ihrer individuellen Reise zum Berufsziel „Junior Softwareentwickler“ weiterqualifiziert haben, wird das Projekt auch im Mercedes-Benz Werk Stuttgart-Untertürkheim fortgesetzt. Dort starteten „Digitale SuperheldInnen“ aus Produktion und produktionsnahen Bereichen im Juni 2022 ihre berufsbegleitende Qualifizierung zum „Data Specialist“. Die Pilotprojekte sollen anschließend an weiteren Standorten ausgerollt werden.

Mit eigens entwickelten Lernpfaden werden über 250 Beschäftigte zu „Data Workern“ ausgebildet. Dafür stehen vier unterschiedliche Lernpfade zur Verfügung: je einer zum „Data Product Owner“, „Data Engineer“, „Data Analyst“ oder „Data Scientist“. Ihrem Lernpfad entsprechend entwickeln und gestalten die Beschäftigten datenbasierte Produkte und Prozesse, analysieren große Datenmengen und suchen dabei nach Mustern oder Informationen, die im Anschluss die Entscheidungsfindung unterstützen können.

Berufsbegleitend studieren

Die Mercedes-Benz Group AG, die Mercedes-Benz AG und die Mercedes-Benz Mobility AG legen auch großen Wert auf die akademische Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Deshalb bieten alle Gesellschaften in Deutschland Beschäftgten mit unbefristetem Arbeitsvertrag und mindestens einem Jahr Betriebszugehörigkeit die Möglichkeit, berufsbegleitend zu studieren – unabhängig vom Alter und ihrer beruflichen Entwicklung. Hierfür haben die Gesellschaften die „Mercedes-Benz Academic Programs“ aufgesetzt: Die Studierenden werden finanziell und mit einem Begleitprogramm unterstützt. Es beinhaltet unter anderem Networking-Veranstaltungen, Stammtische, Alumni-Events sowie die Beratung und Betreuung der Studierenden während des Studiums.

Führungskräfteentwicklung

GRI 404-2

Die Transformation der Mercedes-Benz Group ist eine große Herausforderung. Ihre Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle. Um sie auf die neuen Anforderungen vorzubereiten, braucht es eine nachhaltige Personalentwicklung. Daher bietet der Konzern den Beschäftigten entsprechende Programme, um sich weiterzuentwickeln – beispielsweise zur persönlichen Vorbereitung auf eine Führungslaufbahn.

Für Führungsaufgaben befähigen

Ein wesentliches Instrument zur internen Führungskräfteauswahl und -entwicklung bei der Mercedes-Benz Group ist das „Potenzialvalidierungsverfahren für zukünftige Managerinnen und Manager“. Die Teilnehmenden absolvieren in einem Assessment-Center unterschiedliche Aufgaben und praxisnahe Übungen. Speziell ausgebildete Führungskräfte aus verschiedenen Fachbereichen und aus dem HR-Bereich bewerten die Leistungen der Kandidatinnen und Kandidaten und beurteilen abschließend, ob diese fähig sind, Führungsaufgaben zu übernehmen. In diesem Verfahren werden auch die „Prinzipien der Zusammenarbeit“ angewendet und berücksichtigt.

Die Qualifizierungsprogramme für Führungskräfte im Konzern vermitteln vielfältige Kompetenzen zu den Themen „Führen“, „Agiles Arbeiten“ und „Digitale Transformation“. Sie stehen weltweit allen Führungskräften ab Teamleiterebene zur Verfügung. Neue Führungskräfte werden in den ersten 365 Tagen nach ihrer Ernennung besonders intensiv betreut. Programme für Potenzialträger und Talente richten sich an Beschäftigte vor der ersten Führungsaufgabe.

Daneben richtet sich das „Meisternachwuchs-Entwicklungsprogramm“ an Beschäftigte, die eine Führungsaufgabe auf Meisterebene übernehmen wollen – beispielsweise in den Produktionsbereichen. Hier stehen insbesondere Fähigkeiten im Fokus, die im Zuge der zunehmenden Vernetzung der Werke und der Digitalisierung der Produktion benötigt werden.

Internationale Talentprogramme

Unter dem Label „INspire“ bündelt die Mercedes-Benz Group seit 2018 eine Reihe internationaler Talentprogramme innerhalb des Konzerns. Dazu zählt beispielsweise das „INspire – the Leaders’ Lab“. Für das Leadership-Programm werden von außerhalb des Konzerns gezielt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeworben, die nach einem erfolgreichen Abschluss des Programms eine Führungsfunktion im Konzern einnehmen können. Während des 18-monatigen Programms übernehmen die Teilnehmenden wichtige Projekte und absolvieren einen internationalen Einsatz. Zudem steht ihnen eine Mentorin beziehungsweise ein Mentor aus dem Top-Management unterstützend zur Seite.

Wirksamkeit und Ergebnisse

Wirksamkeit des Managementansatzes

GRI 3-3

GRI 404-1/-2/-3

Um die Wirksamkeit und den Erfolg einer Qualifizierungsmaßnahme zu bewerten, analysiert die Mercedes-Benz Group, inwieweit die Beschäftigten die erlernten Kompetenzen in ein konkretes Aufgabenfeld überführen konnten. Eine Möglichkeit, das zu prüfen, sind die jährlichen Qualifizierungsgespräche zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden. Die Gespräche zwischen dem Personalbereich und den Fachbereichen zu strategischen Qualifizierungsbedarfen werden ebenfalls für diese Analysen genutzt.

Zudem können Teilnehmende am Ende verschiedener Qualifizierungsmaßnahmen über eine standardisierte Befragung Feedback geben. Damit ist eine Bewertung der Wirksamkeit der Maßnahmen möglich, um diese gegebenenfalls inhaltlich oder methodisch-didaktisch anzupassen.

Weiterhin erhebt die Mercedes-Benz Group die Zahl der von den Beschäftigten absolvierten Qualifizierungstage. Mit dieser Kennzahl kann sie quantitative Aussagen zu verpflichtenden sowie freiwillig durchgeführten Qualifizierungsmaßnahmen treffen. Um auch qualitative Aussagen treffen zu können, nutzt die Mercedes-Benz Group die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung. Sie erwartet, so zu einer belastbaren Aussage zu kommen, die zur Evaluation und Steuerung des Managementansatzes genutzt werden kann.

Ergebnisse

Die Mercedes-Benz Group in Deutschland möchte eine hohe Qualität ihrer Berufsausbildungen und ihrer dualen Studienangebote sicherstellen. Gleichzeitig will sie ein modernes und bedarfsgerechtes Berufsportfolio in beiden Bereichen gewährleisten. Deshalb wurde das Berufsportfolio für die Ausbildung und für die Duale Hochschule bis 2025 neu definiert. Zudem wurden sowohl die Berufe und Studiengänge als auch die Zahl der Einstellungen für die jeweiligen Berufsgruppen angepasst.

Das Berufsportfolio wurde um digitale Ausbildungsberufe im gewerblichen Bereich für Fachinformatik sowie um einen Studiengang an der Schnittstelle von IT und Elektrotechnik (Embedded Systems) erweitert. Im Rahmen der Weiterentwicklung von Ausbildungsinhalten wurden 2022 für die Auszubildenden neue, interne Qualifizierungsbausteine konzipiert und an den Ausbildungsstandorten eingeführt, beispielsweise mit Themen wie „Cyber Security“, „Programmierung“ oder „datenbasiertes Handeln“, in deren Rahmen auch umfangreiche Qualifizierungen für die Ausbilderinnen und Ausbilder enthalten sind.

Um das bestehende Qualifizierungsangebot für die Beschäftigten der Mercedes-Benz Group zu erweitern, schlossen Arbeitsnehmervertretung und Konzernleitung im Berichtsjahr eine Gesamtbetriebsvereinbarung für den Einsatz von Lernplattformen ab. Auf dieser Basis wurden einer Vielzahl Beschäftigter weltweit Lizenzen für den Zugang zu externen Lernplattformen zur Verfügung gestellt.

Insgesamt wurden 2022 für Ausbildung, Duale Hochschule und Qualifizierung in Deutschland rund 166 Mio. € investiert. Der Qualifizierungsschwerpunkt lag auch in diesem Jahr auf den Themen Digitalisierung und Elektromobilität.

Seit 2020 haben rund 65.000 Beschäftigte eine Weiterbildung zu Themen rund um die Elektromobilität in den „Tech Academies“ in Deutschland erfolgreich absolviert.

Auch auf eine zeitgemäße Weiterentwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen wird bei der Mercedes-Benz Group geachtet. So wurde beispielsweise das „Potenzialvalidierungsverfahren für zukünftige Managerinnen und Manager“ im Rahmen der Führungskräfteentwicklung überarbeitet und während des Berichtsjahrs in einem Großteil der Mercedes-Benz Group eingeführt. Das angepasste Verfahren stellt das Thema „Führen in der Transformation“ in den Übungen und in der Beurteilung stärker in den Mittelpunkt und umfasst neue digitale Beurteilungsformate.

Neben den bereits genannten Kennzahlen zu Qualifizierungstagen versucht die Mercedes-Benz Group mithilfe der Mitarbeiterbefragung, Aussagen über Qualifizierungsthemen zu treffen. Im Rahmen der letzten Mitarbeiterbefragung im Jahr 2021 antwortete die Mehrheit ihrer Beschäftigten mit „Ja“ auf die Frage, ob ihr Arbeitsumfeld sie dabei unterstütze, die für die digitale Transformation nötigen Fähigkeiten zu erwerben oder auszubauen. Der für 2025 angestrebte Zielkorridor von 60 bis 65 % Zustimmung konnte so bereits 2021 erreicht werden. Bis zum Jahr 2030 will der Konzern den Wert durch weitere Qualifizierungsprogramme auf 70 % steigern und so die zur Transformation nötigen Kompetenzen erweitern.

Kennzahlen

Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung pro Beschäftigte/Jahr (Voll- und Teilzeitkräfte)1
GRI 404-1

 

20213, 4

2022

Kosten für Ausbildung (inkl. Duale Hochschule) in Mio. €

93

97

Kosten für Weiterbildung in Mio. €

62

69

Qualifizierungstage Beschäftigte/Jahr2

1,6

2,0

davon Qualifizierungstage Frauen/Jahr2

1,2

1,7

Qualifizierungsstunden Beschäftigte/Jahr2

11,2

16,0

1

2021 Mercedes-Benz Group AG und Mercedes-Benz AG, ab 2022 inklusive Mercedes-Benz Intetellectual Property GmbH & Co. KG und Mercedes-Benz Mobility AG

 

2

Hinweis: Da verstärkt Lernformate genutzt werden, die in den Arbeitsprozess integriert sind, entsprechen die Qualifizierungstage und -stunden nicht zwingend dem tatsächlichen Qualifizierungsumfang.

 

3

Rückgang bedingt durch die COVID-19-Pandemie (in Verbindung mit Lockdowns und Kurzarbeit an unseren Standorten sowie dezimierten Vor-Ort-Qualifizierungen).

 

4

Diese Daten sind aufgrund der Abspaltung und Ausgliederung des Daimler-Nutzfahrzeuggeschäfts als eigenständiges Unternehmen bereinigt, enthalten noch geringfügige Unschärfen, da sogenannte Mischstandorte und -einheiten erst mit dem Geschäftsjahr 2022 bilanziell bereinigt werden können.

 

Berufseinsteiger1

 

20212

20222

Auszubildende

1.164

1.032

Duale Hochschule

135

147

Berufseinsteiger gesamt

1.299

1.179

1

Diese Daten umfassen die Mercedes-Benz Group in Deutschland.

 

2

Diese Daten sind aufgrund der Abspaltung und Ausgliederung des Daimler-Nutzfahrzeuggeschäfts als eigenständiges Unternehmen bereinigt, enthalten noch geringfügige Unschärfen, da sogenannte Mischstandorte und -einheiten erst mit dem Geschäftsjahr 2022 bilanziell bereinigt werden können.

 

Metaverse
Ein Metaverse oder ein Metaversum ist ein digitaler Raum, der durch das Zusammenwirken von virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht.
Alle Glossar-Begriffe