Klimaschutz
Klimaschutz bei den Fahrzeugen und Dienstleistungen
Strategie und Konzepte
Vollelektrische Zukunft
GRI 2-23
Den wichtigsten Hebel, damit ihre gesamte Neufahrzeugflotte über alle Wertschöpfungsstufen hinweg bis 2039 bilanziell CO2-neutral wird, sieht die Mercedes-Benz Group in der vollständigen Elektrifizierung ihrer Produktpalette: Bis zum Ende des Jahrzehnts will die Mercedes-Benz Group überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen, vollelektrisch sein. Mit diesem strategischen Schritt zu „Electric only“ beschleunigt Mercedes-Benz die Transformation in eine softwaregetriebene und vollelektrische Zukunft.
Aber nicht nur bei der Herstellung von Bauteilen für vollelektrische Fahrzeuge entstehen CO2-Emissionen, sondern auch bei der Herstellung des Ladestroms. Vor diesem Hintergrund ist die Initiative „Green Charging“ ein weiterer Schritt auf dem Weg zur bilanziell CO2-neutralen Mobilität: Mit ihr ermöglicht die Mercedes-Benz Group ihren Kundinnen und Kunden, ihre Fahrzeuge mit grünem Strom zu laden. Es wird mittels Herkunftsnachweisen sichergestellt, dass für die Ladevorgänge eine äquivalente Strommenge aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz eingespeist wird.
Den angestrebten schnelleren Wechsel hin zur Elektromobilität bekräftigte die Mercedes-Benz Group bereits auf der UN-Klimakonferenz COP26 im November 2021. In der „COP26 declaration on accelerating the transition to 100 % zero emission cars and vans“ setzt sie sich gemeinsam mit anderen Unternehmen, Städten und Regierungen für einen bilanziell CO2-neutralen Verkehr der Zukunft ein. Die Mercedes-Benz Group ist überzeugt, dass die Elektrifizierung der Fahrzeuge maßgeblich dazu beiträgt, die Transformation zu beschleunigen.
Die Mercedes-Benz Group will mit der „Ambition 2039“ nicht nur zu einer bilanziell CO2-neutralen Welt beitragen – sie will auch ihre Kundinnen und Kunden für diese bilanziell CO2-neutrale Zukunft begeistern. Denn vielen von ihnen ist es wichtig, dass Produkte, die sie nutzen, der Umwelt keinen Schaden zufügen und sie dabei keine Kompromisse im Alltag eingehen müssen. Mit ihrer Produktpalette möchte die Mercedes-Benz Group beide Kundenansprüche erfüllen.
Regulatorischer Rahmen für CO2-neutralen Verkehr
GRI 3-3
Für Mercedes-Benz Cars wie auch Mercedes-Benz Vans bestehen gesetzliche Regelungen zu verbindlichen Zielvorgaben zum Flottendurchschnittsverbrauch beziehungsweise zum CO2-Ausstoß von Neufahrzeugflotten. Reguliert sind insbesondere die Volumenmärkte in China, Europa und den USA. Solche Flottenregelungen dürfen jedoch nicht als Einzellösungen betrachtet werden. Sie sind vielmehr wichtiger Bestandteil eines umfassenderen regulatorischen Umfelds, denn allgemein gilt: Wirksame und ehrgeizige Flottenregelungen müssen durch zusammenhängende politische Maßnahmen wie Förderung des Aufbaus von Ladeinfrastruktur und des Ausbaus erneuerbarer Energien ergänzt werden. Darüber hinaus sind weitere Rahmenbedingungen wie steuerliche und nichtsteuerliche Anreize erforderlich, damit Mobilität bezahlbar bleibt. Die Mercedes-Benz Group setzt sich daher für einen politischen und regulatorischen Rahmen ein, der den Übergang zur CO2-neutralen Mobilität beschleunigt. Dazu gehört auch, schrittweise den Verkehrssektor in den Emissionshandel einzubinden.
Umweltaspekte bei der Produktentwicklung
GRI 3-3
Die Mercedes-Benz Group hat sich zum Ziel gesetzt, Produkte zu entwickeln, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich und energieeffizient sind. Die eigenen Umwelt- und Energieleitlinien legen fest, wie sie dieses Ziel erreichen will. Die Mercedes-Benz Group setzt sich klare Zielwerte und hat entsprechende Messgrößen definiert, die anzeigen, wie erfolgreich sie bei der Erreichung der Ziele ist. Das gilt für jede Baureihe und bei jedem einzelnen Produkt. Die Produktentwicklung spielt hierbei eine Schlüsselrolle: Bereits in den ersten Phasen der Entwicklung entscheidet sich weitgehend, wie sich ein Fahrzeug auf die Umwelt auswirkt – und damit auch, welche CO2-Emissionen es verursacht. Je früher die Mercedes-Benz Group Umweltaspekte berücksichtigt, desto effizienter kann sie die ökologischen Auswirkungen ihrer Fahrzeuge verringern.
Verantwortlichkeiten und Datentransparenz
GRI 2-24
Ein interdisziplinäres Team aus Umweltexpertinnen und -experten sowie Fachkräften für Einkauf, Entwicklung, Logistik, Produktion, Strategie und Vertrieb arbeitet bei der Mercedes-Benz Group daran, die Neuwagenflotte bis 2039 bilanziell CO2-neutral zu machen. Es überwacht die CO2-Emissionen und steuert die Reduktionsmaßnahmen.
Dies betrifft zunächst die CO2-Emissionen im Fahrbetrieb – die sogenannten tank-to-wheel-Emissionen . Der Bereich Produktstrategie CO2 stellt seit 2008 sicher, dass anspruchsvolle Verbrauchs- und Portfoliomaßnahmen frühzeitig und wirtschaftlich optimal umgesetzt werden. Ein wesentlicher Meilenstein war dabei die Elektrifizierung der Pkw-Flotte, um die anspruchsvollen EU-Flottenziele im Jahr 2020 zu erreichen.
Der Vorstand der Mercedes-Benz Group ist dafür verantwortlich, strategische Ziele – unter anderem zur Reduktion der CO2-Emissionen – zu setzen und diese zu überprüfen. Das Product Steering Board (PSB) ist zuständig für die Pkw-Flotte. Es überwacht und prognostiziert beispielsweise, wie sich die CO2-Emissionen für CO2-regulierte Märkte entwickeln. Hierbei berücksichtigt es unter anderem den steigenden Elektrifizierungsgrad der Fahrzeuge und Änderungen der gesetzlichen Anforderungen – zum Beispiel die Einführung des Zertifizierungsverfahrens WLTP. Das PSB ist dem Ausschuss für Modellpolitik und Produktplanung (AMP) zugeordnet. Die Einhaltung der CO2-Flottengrenzwerte der Van-Flotte wird durch den Bereich Produktstrategie sichergestellt und regelmäßig an das Van Executive Committee berichtet. Der AMP sowie das Van Executive Committee informieren den Vorstand der Mercedes-Benz Group AG. Dieser entscheidet anschließend über notwendige Maßnahmen. Kurzfristig können sich marktseitig Maßnahmen zur Preis- und Volumensteuerung ebenfalls darauf auswirken, ob die CO2-Ziele erreicht werden. Deshalb werden diese auch im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung zur aktuellen CO2-Flottencompliance mit dem Vorstand diskutiert.
Die Verantwortung dafür, dass die Vorgaben zum Klimaschutz umgesetzt werden, verteilt sich auf mehrere Bereiche und Vorstandsmitglieder: Auf Fahrzeugebene sind die Entwicklungsbereiche der Fahrzeuggeschäftsfelder zuständig; für Pkw und Transporter sind dies der Entwicklungsbereich „Produktgruppe Antriebe“ und die Produktgruppen der Fahrzeuge sowie die Mercedes-Benz Vans Entwicklung. In jedem laufenden Jahr erfolgt die Steuerung der CO2-Zielerreichung durch den Vertriebsbereich. Auf Ebene der Produktionswerke und bei eigenen Niederlassungen ist der jeweilige Vorstand von Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans verantwortlich. Die Mercedes-Benz Group AG überwacht die Umsetzung im Rahmen der Konzernleitung.
Die „Ambition 2039“ betrifft auch alle weiteren CO2-Emissionen, die im Lifecycle eines Fahrzeugs entstehen. Beispielsweise berechnet der Bereich Umweltschutz die CO2-Emissionen aller Baureihen und Antriebsarten bei Mercedes-Benz Cars sowie Mercedes-Benz Vans. Um sich einen Überblick über die Emissionen zu machen, erstellt die Mercedes-Benz Group Umwelt- und Ökobilanzen für den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge. Der Einkauf arbeitet mit rund 2.000 direkten Lieferanten daran, auch die Lieferkette bilanziell CO2-neutral zu machen. Die Logistikexpertinnen und -experten beschäftigen sich mit den Emissionen aus der Zulieferung von Gütern, dem Vertrieb und der Zustellung an die Verteilzentren. Ihr Ziel ist es, Transporte möglichst ganz zu vermeiden sowie Strecken und Verkehrsträger zu optimieren. Darüber hinaus stellen die Teams weitere Hebel auf bilanzielle CO2-Neutralität – etwa in der Produktion oder bei kundenspezifischen Ladekonzepten.
Um den CO2-Beitrag der einzelnen Bereiche ganzheitlich erfassen und ansteuern zu können, ist die Datentransparenz über den gesamten Lebenszyklus der wesentliche Stellhebel: Hierfür hat die Mercedes-Benz Group intern ein Monitoring-Tool zur CO2-Berechnung entwickelt. Dieses ermöglicht, Fortschritte mit Blick auf die CO2-Ziele bis auf Baureihenebene nachzuvollziehen – und erstmals klimarelevante Emissionen bis auf die letzte Schraube genau darzustellen. Gleichzeitig kann auch die Flottenebene betrachtet werden. Das CO2-Monitoring-Tool bildet zwei zentrale Perspektiven auf die Klimaschutzaktivitäten ab: Zum einen die strategische Sicht des Managements und der Investoren; diese blickt auf die jährliche Entwicklung der CO2-Emissionen aller verkauften Fahrzeuge und zeigt auf, ob die Mercedes-Benz Group mit Blick auf die gesetzten Ziele im Plan ist. Zum anderen die Detailbetrachtung der Konstrukteurinnen und Konstrukteure sowie der Beschäftigten aus dem Einkauf innerhalb der Baureihenbetreuung; diese können mithilfe des Tools zum Beispiel prüfen, wie viele Emissionen aktuell auf die Batterie eines EQS entfallen und um wie viel Prozent sich dieser Wert mit Blick auf die konzerneigenen CO2-Ziele verringern muss.
CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
GRI 305-1/-2/-3
Um bewerten zu können, wie umweltverträglich ein Fahrzeug ist, erstellt die Mercedes-Benz Group Ökobilanzen: Systematisch analysiert sie die entstehenden CO2-Emissionen und weitere Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Fahrzeugs – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Verwertung. Durch diese Analysen wurde unter anderem deutlich: Mit der zunehmenden Elektrifizierung der Fahrzeuge rücken Faktoren wie die Herstellung der Hochvoltbatterie und die Erzeugung des Stroms zum Laden der Batterie mehr in den Fokus. So erfolgt die Batteriezellenproduktion mit Strom seit Einführung des EQS im Jahr 2021 bilanziell CO2-neutral und das Laden mit Strom aus nachhaltigen Quellen wird vorangetrieben.
Die nötigen Kennzahlen zur Bilanzierung der CO2-Emissionen auf Konzernebene, erhebt und veröffentlicht die Mercedes-Benz Group gemäß den Grundsätzen des Greenhouse Gas (GHG) Protocol.
Die Mercedes-Benz Group differenziert ihre Treibhausgasemissionen nach drei Kategorien – den sogenannten Greenhouse Gas Scopes. Zu Scope 1 gehören alle Emissionen, die sie selbst verursacht, wenn sie Energieträger an ihren Produktionsstandorten verbrennt – zum Beispiel, wenn sie in den eigenen Kraftwerken Strom und Wärme erzeugt. Scope 2 ordnet die Mercedes-Benz Group alle Emissionen zu, die von externen Anbietern emittiert werden, von denen sie Energie wie Strom und Fernwärme bezieht. Unter Scope 3 fasst die Mercedes-Benz Group jene Emissionen zusammen, die vor (Upstream) oder nach (Downstream) ihrer unternehmerischen Tätigkeit entstehen. Dazu wird zum Beispiel der CO2-Ausstoß gerechnet, der in der Lieferkette (eingekaufte Güter und Dienstleistungen), durch den Betrieb (Nutzungsphase inklusive Kraftstoff- und Stromherstellung) der Fahrzeuge in Kundenhand oder beim Recycling der Fahrzeuge entsteht.
Das GHG Protocol unterscheidet insgesamt 15 Kategorien für Scope-3-Emissionen. Die Emissionen werden auf Basis umfangreicher methodischer Überlegungen und komplexer Berechnungen ermittelt. Die Auswahl der berichteten Scope-3-Kategorien erfolgt dabei nach einer Prüfung der Relevanz und Datenverfügbarkeit. Mit 78 % entsteht der Hauptanteil der berichteten Scope-3-Emissionen der Mercedes-Benz Group in der Nutzungsphase, das heißt bei der Kraftstoff- und Stromherstellung (well-to-tank) und im Fahrbetrieb ihrer Produkte (tank-to-wheel). Rund 17 % der indirekten Scope-3-Emissionen gehen auf die Lieferketten zurück, die die Mercedes-Benz Group mit Waren und Dienstleistungen versorgen.
Die CO2-Emissionen in der Nutzungsphase der Mercedes-Benz Fahrzeuge ermittelt die Mercedes-Benz Group anhand ihrer weltweiten Absatzzahlen und des durchschnittlichen normierten CO2-Flottenwerts. Hierbei wird pro Fahrzeug eine jährliche Laufleistung von 20.000 km angenommen. Die unterstellte Nutzungsdauer beträgt zehn Jahre. In Summe beläuft sich somit die Laufleistung auf 200.000 km pro Fahrzeug.
Maßnahmen
Vollelektrische Produktpalette
Ziel der Mercedes-Benz Group ist es, ihr Angebot an Elektrofahrzeugen noch schneller auszubauen. Entsprechend stark engagiert sie sich im Bereich Forschung und Entwicklung: Insgesamt sollen für die Transformation in eine vollelektrische und softwaregetriebene Zukunft mehr als 60 Mrd. € in den Jahren 2022 bis 2026 investiert werden.
Die Mercedes-Benz Group ist davon überzeugt, dass die Transformation des Verkehrs zu einer vollständigen Elektrifizierung der Fahrzeuge führen wird. Es gibt jedoch noch Hindernisse zu überwinden, die seitens der Wirtschaft Anstrengungen erfordern: So darf es nicht dazu kommen, dass die Ladeinfrastruktur hinter dem Bedarf zurückbleibt. Auch das Wachstum der erneuerbaren Energien könnte zu langsam sein. Außerdem müssen die Arbeitskräfte für neue Software- und Antriebstechnologien qualifiziert werden. Obwohl alle neu eingeführten Fahrzeugarchitekturen ab 2025 rein elektrisch sein werden, spielen Plug-in-Hybride und emissionsarme Verbrennungsmotoren gegenwärtig noch eine wesentliche Rolle und bleiben als Brückentechnologie unverzichtbar.
EQ-Modelle: zukunftsorientiert und vollelektrisch
Unter der Marke Mercedes-EQ bietet die Mercedes-Benz AG bereits seit 2018 vollelektrische Fahrzeuge an – und erweitert das Portfolio kontinuierlich um weitere Modelle. Im Berichtsjahr erreichte Mercedes-Benz einen wichtigen strategischen Meilenstein und bietet für jedes Segment, in dem Mercedes-Benz aktiv ist, eine vollelektrische Alternative an – für das Kompaktsegment EQA und EQB, für die Mittelklasse den EQC und für das Premiumsegment EQE und EQS. Des Weiteren wurde im August 2022 die vollelektrische Modellpalette durch den EQS SUV ergänzt. Mitte 2022 folgte die gestaffelte globale Markteinführung der Business-Limousine EQE. Der EQE 350 (WLTP: Stromverbrauch kombiniert: 18,8-16,0 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km) bietet mit einer Leistung von bis zu 300 kW eine Reichweite1 von bis zu 645 km (nach WLTP).
Zudem hat die Mercedes-Benz Group mit der Markteinführung des EQE SUV im Oktober 2022 einen weiteren Meilenstein erreicht: Das modulare Antriebskonzept ermöglicht beim EQE SUV ein großes Spektrum an maximalen Gesamt-Antriebsleistungen von 215 bis 350 kW. Abhängig von der Fahrzeugausstattung sowie -konfiguration erreichen die europäischen Fahrzeuge WLTP-Reichweiten von bis zu 590 km1.
Plug-in-Hybride
Auf dem Weg in die vollelektrische Zukunft stellen Plug-in-Hybride eine wichtige Brückentechnologie dar. Mercedes-Benz Cars präsentiert hierfür ein effizientes Antriebspaket: Seit 2021 stehen mehr als 20 verschiedene Modellvarianten zur Wahl. Die Kombination aus Elektroantrieb und Verbrennungsmotor ermöglicht lokal emissionsfreies Fahren. Dabei kann der Antrieb – bestehend aus Elektromotor und Hochvoltbatterie – rein elektrische Aktionsradien ermöglichen, die für einen Großteil der täglichen Fahrten ausreichen. Im Kompaktsegment sind Reichweiten über 70 km (WLTP-TML), im Luxussegment teilweise über 100 km (WLTP-TML) möglich. Mercedes-Benz bietet diese Technologie für die gesamte Fahrzeugpalette an – von der A- bis zur S-Klasse, vom GLA bis zum GLE.
Effizientes Fahrzeugkonzept
Effizientes Fahren und Laden reduziert den Lifecycle-CO2-Footprint – und ist damit ein wesentlicher Stellhebel, um die anvisierten Klimaschutzziele der Mercedes-Benz Group zu erreichen. Daher konzentriert sich die Mercedes-Benz Group bereits in der frühen Entwicklungsphase darauf, die gesamten Fahrzeugkonzepte energieeffizient zu gestalten, und berücksichtigt hierbei alle relevanten Bereiche: Aerodynamik, Antrieb, Rollwiderstand, Gewicht, Thermomanagement und Bordnetz.
Sie strebt dabei nach dem technisch Möglichen im Premiumsegment und nimmt konsequent den realen Kundenbetrieb als Maßstab. Mit dem Konzeptfahrzeug VISION EQXX gibt Mercedes-Benz einen Ausblick auf das, was in Zukunft in puncto Effizienz und elektrischer Reichweite möglich sein wird. Auf seiner ersten Fahrt im April 2022 hat das Fahrzeug mit einer einzigen Batterieladung über 1.000 km im realen Alltagsverkehr zurückgelegt. Die Fahrt erfolgte mit versiegelter Ladesteckdose und wurde von einem unabhängigen Sachverständigen des TÜV Süd begleitet. Die technischen Erkenntnisse fließen in die Serienentwicklung ein. Auch der EQS ermöglicht mit einem cw-Wert von 0,20 energieeffizientes Fahren – insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten.
Mercedes-Benz Vans
Auch Mercedes-Benz Vans stellt die Weichen für eine vollelektrische Zukunft: Mercedes-Benz Vans entwickelt hierfür eine grundlegend neue, modulare und rein elektrische Fahrzeugarchitektur. Sie trägt den Namen VAN.EA. Das bedeutet: Ab 2025 werden alle neu entwickelten Vans ausschließlich elektrisch sein.
Mercedes-Benz ist von den ökologischen und ökonomischen Vorteilen vollelektrischer Vans überzeugt und hat den Führungsanspruch bei Elektromobilität fest in der Strategie verankert. Alle Baureihen sollen daher konsequent elektrifiziert werden. Schon heute können Aufbauhersteller sowie Kundinnen und Kunden unter mehreren vollelektrischen Vans wählen – sei es für den gewerblichen oder privaten Einsatz. Dazu gehören der eVito Kastenwagen und eVito Tourer, der eSprinter sowie der EQV – ab 2023 sind dann auch der eCitan und EQT (WLTP: Stromverbrauch kombiniert: (WLTP: 18,99 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km)1 geplant.
Der neue eSprinter
Mit dem neuen eSprinter setzt Mercedes-Benz Vans seine Strategie konsequent um und unterstreicht seinen Führungsanspruch „Lead in Electric Drive“. Die Anforderungen wurden in enger Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden definiert: Mit drei Batterie- und mehreren Aufbauvarianten vom Kastenwagen bis hin zum Fahrgestell für beispielsweise Kofferaufbauten wird der neue eSprinter deutlich flexibler und sowohl neue Kundensegmente als auch Märkte – unter anderem die USA und Kanada – erschließen. Die Reichweite kann sich im Vergleich zum aktuellen eSprinter je nach Konfiguration mehr als verdoppeln. Die Produktion soll ab dem zweiten Halbjahr 2023 sukzessive in Charleston (South Carolina/USA), Düsseldorf und Ludwigsfelde anlaufen. Die Mercedes-Benz AG hat rund 350 Mio. € in den neuen eSprinter investiert, der bilanziell CO2-neutral produziert wird.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz im urbanen Lieferverkehr
Wie ökologisch ein Transporter sein kann, zeigt das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans mit seinem Technologieträger SUSTAINEER: Auf Basis des Mercedes-Benz eSprinter vereint der SUSTAINEER zahlreiche Innovationen, um die Lebensqualität in Städten zu verbessern, Klima und Umwelt zu schonen sowie die Sicherheit und Gesundheit der Fahrerinnen und Fahrer wie auch anderer Verkehrsteilnehmender zu erhöhen. Unter anderem besitzt der vollelektrische Transporter ein Solar-Panel auf dem Dach, das eigenen grünen Strom erzeugt. Der SUSTAINEER ist mit intelligenten Software- und Kommunikationslösungen ausgestattet, die eine effiziente Routenplanung in Echtzeit ermöglichen. Das reduziert nicht nur die gefahrenen Kilometer, sondern auch den Energieverbrauch.
Ladeinfrastruktur und digitale Ladedienste
GRI 203-1
Die Mercedes-Benz Group hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit zur Elektrifizierung der individuellen Mobilität beizutragen. In den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans arbeitet der Konzern deshalb kontinuierlich an privaten und gewerblichen Ladelösungen für zu Hause, den Arbeitsplatz und den öffentlichen Raum. Oberstes Ziel ist es, den Kundinnen und Kunden das branchenbeste Ladeerlebnis hinsichtlich Zuverlässigkeit, Komfort, Nachhaltigkeit und Werthaltigkeit anzubieten.
Grünes Laden mit Mercedes me Charge
Um ihren Kundinnen und Kunden ein komfortables und grünes Laden zu bieten, setzt die Mercedes-Benz Group auf ein starkes digitales Ökosystem inklusive Fahrzeugintegration und innovativen Partnerschaften.
Der digitale Ladedienst Mercedes me Charge bietet Kundinnen und Kunden Zugang zu einem der größten Ladenetzwerke weltweit. Mercedes me Charge wächst. Ende 2022 waren bereits über 1.000.000 Wechsel- und Gleichstrom-Ladepunkte weltweit integriert, zu denen die Kundinnen und Kunden von Mercedes me Charge Zugang haben.
Neben dem Anspruch, das Laden für Kundinnen und Kunden so einfach und bequem wie möglich zu gestalten, ermöglicht Mercedes me Charge auch, grünen Strom an öffentlichen Ladepunkten in Europa, den USA und Kanada zu laden. Über Energy Attribute Certificates (EACs) wird sichergestellt, dass nach jedem Ladevorgang die entsprechende Energiemenge an Grünstrom ins Netz eingespeist wird. Dieser Grünstrom trägt das Ökolabel EKOenergie und wird von zertifizierten Energieerzeugungsanlagen bereitgestellt.
Grünstrom, also Strom aus erneuerbaren Energien, ist im Lebenszyklus eines Elektroautos ein bedeutender Faktor, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Denn rund 50 % des CO2-Fußabdrucks eines vollelektrischen Fahrzeugs entstehen – beim aktuellen EU-Strommix – in der Nutzungsphase, folglich aufgrund von CO2-behafteten Ladevorgängen. Aber ob ein öffentlicher Ladepunkt Grünstrom oder Strom aus nicht erneuerbaren Energien bezieht, ist oft nicht bekannt. Die Bereitstellung des Ladestroms liegt in der Verantwortung des Ladepunkt-Betreibers. Um dieser Intransparenz entgegenzuwirken und die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern, hat die Mercedes-Benz Group Green Charging zu einem integralen Bestandteil von Mercedes me Charge gemacht.
Zusätzlich schafft Green Charging Anreize für Investitionen in weitere Erneuerbare-Energien-Anlagen. Darüber hinaus zeigt das System, wie sich das jeweilige Ladeverhalten auf den persönlichen CO2-Fußabdruck auswirkt. Die Mercedes-Benz Group war damit der erste Automobilhersteller, der diesen Service anbietet. Die öffentliche Resonanz zu Green Charging ist positiv. Seit der Markteinführung in Europa im März 2021 hat die monatliche Green-Charging-Ladestrommenge laufend zugenommen.
Aufbau eines eigenen globalen High-Power-Charging-Netzwerks
Die Mercedes-Benz Group hat weitreichende Pläne für den Aufbau eines globalen High-Power-Charging-Netzwerks in Nordamerika, Europa, China und anderen Kernmärkten angekündigt. Die Errichtung der ersten Ladeparks soll 2023 beginnen. Ziel ist es, das gesamte Netzwerk von mehr als 2.000 Lade-Hubs mit über 10.000 Ladepunkten bis 2027 aufzubauen. In den USA plant die Mercedes-Benz Group mehr als 400 Lade-Hubs mit über 2.500 Ladepunkten. Das Netzwerk steht explizit kompatiblen Elektrofahrzeugen aller Marken offen, um die schnelle Verbreitung der E-Mobilität global zu fördern.
Im Rahmen der „Ambition 2039“ möchte die Mercedes-Benz Group ihren Kundinnen und Kunden ermöglichen, Grünstrom zu laden. Das wird vorzugsweise über Ökostrom-Lieferverträge oder durch die Nutzung von Energy Attribute Certificates (EACs) von akkreditierten Anbietern sichergestellt. Ausgewählte Mercedes-Benz Ladestationen werden zudem über Photovoltaikanlagen verfügen, um den Strombedarf beispielsweise für Beleuchtung oder Videoüberwachung zu decken.
Schnellladenetz IONITY ausgebaut
Im Rahmen des Joint Ventures IONITY beteiligt sich die Mercedes-Benz AG am Aufbau eines leistungsstarken Schnellladenetzes für Elektrofahrzeuge in Europa. IONITY verfolgt das Ziel, den elektrifizierten Individualverkehr über ein standardisiertes Ladenetzwerk entlang der wichtigsten paneuropäischen Routen zu gewährleisten – und will so die Elektromobilität schneller am Markt etablieren.
Ende 2022 waren über 450 IONITY-Schnellladestandorte, sogenannte Ladeparks, in Betrieb. Jeder Ladepark verfügt über mehrere Ladepunkte, die alle zu 100 % mit Grünstrom betrieben werden. Eine hohe Ladeleistung von bis zu 350 kW pro Ladepunkt ermöglicht schnelles Laden – sofern die Fahrzeuge entsprechend ausgelegt sind. Die über 2.000 Ladepunkte von IONITY sind in Mercedes me Charge integriert und können per Plug & Charge bequem genutzt werden.
Die Zahl der IONITY-Schnellladestationen soll sich bis 2025 europaweit mehr als vervierfachen und auf rund 7.000 Ladepunkte an mehr als 1.000 Standorten anwachsen, zukünftig auch entlang von Bundesstraßen und nahe bei urbanen Zentren. An einigen Standorten sollen zudem innovative Flagship-Konzepte für mehr Reisekomfort und ein besseres Ladeerlebnis sorgen. Zur Realisierung dieser Wachstumsstrategie investieren die bestehenden Anteilseigner und BlackRock als neuer Anteilseigner 700 Mio. €.
Flexibles Ladesystem für EQ Fahrzeuge und Plug-in-Hybride
Die Mercedes-Benz Group bietet ein flexibles Ladesystem für privates und öffentliches Laden an. Über verschiedene Adapter können hiermit bis zu 22 kW geladen werden. Das System ist zudem kompatibel mit allen vollelektrischen Fahrzeugen (Battery Electric Vehicles – BEVs) und Plug-in-Hybriden, die über einen Typ-2-Anschluss verfügen.
Intelligent laden mit vernetzter Mercedes-Benz Wallbox
Die neue Mercedes-Benz Wallbox lädt Elektroautos und Plug-in-Hybride schnell, intelligent und komfortabel. Sie ist für bis zu 22 kW ausgelegt.2 Dank ihrer technischen Vorrüstung für Remote-Funktionen können Kundinnen und Kunden erstmals optional Ladevorgänge über die Mercedes me App3 starten und stoppen, den aktuellen Ladestatus verfolgen und die Lade-Historie einsehen. Zusätzlich verfügt die Mercedes-Benz Wallbox jetzt über einen integrierten Energiezähler. Darüber hinaus ist es technisch möglich, Softwareupdates „Over the Air“ über die kundeneigene Internetverbindung zu empfangen.4 Das macht die Wallbox besonders zukunftssicher.
Ladeinfrastruktur an eigenen Standorten ausgebaut
Die Mercedes-Benz AG treibt den Ausbau der Ladeinfrastruktur auch an ihren eigenen Standorten kontinuierlich voran: Seit 2013 hat sie mehr als 6.000 Ladepunkte in Betrieb genommen. Ende 2022 standen den Beschäftigten damit umfassende Ladelösungen zur Verfügung. Auch für 2023 plant sie, weitere Ladepunkte zu installieren. Zudem stehen seit Ende 2022 über 2.500 der Mercedes-Benz Ladepunkte an den eigenen Standorten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Mit dem Projekt „charge@Mercedes-Benz“ bündelt der Konzern seit 2013 seine Aktivitäten zum Aufbau einer intelligenten Ladeinfrastruktur für alle konzerneigenen Liegenschaften in Deutschland. Die Mercedes-Benz AG stattet nicht nur Parkplätze, Parkhäuser und Kundencenter aus, sondern auch ihre internen Entwicklungsprüfstände und Testgelände. Die Ladesäulen der Mercedes-Benz AG werden zu 100 % mit zertifiziertem Grünstrom versorgt.
Services
Ein Großteil der CO2-Emissionen von Automobilen mit Verbrennungsmotoren entsteht beim Fahren. Die Mercedes-Benz Group möchte darum die Nutzerinnen und Nutzer ihrer Fahrzeuge bei einer klimaschonenden Fahrweise und bei Kaufentscheidungen zugunsten lokal emissionsfreier Fahrzeuge unterstützen. Hierzu bietet sie vielfältige Servicelösungen an.
Umstieg auf vollelektrische Fahrzeuge erleichtern
Die Mercedes-Benz Mobility unterstützt mit dem Konzept Green Mapping die Transformation hin zur Elektromobilität: Seit Ende 2020 können Kundinnen und Kunden, die ihren Mercedes über die Mercedes-Benz Mobility AG geleast oder finanziert haben, bei der gleichen monatlichen Rate vom Verbrenner auf ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug umsteigen.
App erleichtert Entscheidung für E-Mobilität
Passt ein Elektroauto oder Plug-in-Hybrid zu meinem Alltag? Die Mercedes-Benz „Electric Ready App“ unterstützt Autofahrerinnen und Autofahrer bei der Frage, ob ein Umstieg praktikabel wäre, indem sie das individuelle Fahrverhalten analysiert. Hierzu nutzt sie das Prinzip Gamification: Spielerisch erhalten die Nutzerinnen und Nutzer innerhalb einer Sieben-Tage-Challenge viele nützliche Informationen rund um das Thema Elektromobilität. Neben ihrem potenziellen Energiebedarf können sie die Dauer verschiedener Ladelösungen in Echtzeit simulieren und sich die regionalen Ladeinfrastrukturen anschauen. Die App ist seit 2020 in rund 29 Ländern weltweit verfügbar. Bisher hat sie knapp 2,5 Mio. Fahrten für ihre Nutzerinnen und Nutzer ausgewertet, das sind pro Woche durchschnittlich 24 Fahrten pro Nutzerin und Nutzer.
Speziell für gewerbliche Nutzerinnen und Nutzer bietet die Mercedes-Benz „Electric Ready App“ entsprechende Zusatzfunktionen: Mit ihnen lässt sich unter anderem prüfen, ob die gefahrenen Strecken auch mit einem elektrischen Mercedes-Benz Transporter zurückgelegt werden könnten; dabei berücksichtigt die App auch verschiedene Zuladungen und das daraus resultierende Gewicht des Fahrzeugs. Der „eCost Calculator“ berechnet, ob ein elektrisches Fahrzeug von Mercedes-Benz unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten attraktiv ist. Er stellt Informationen bereit, um die jährlichen Betriebskosten eines Transporters mit Verbrennungsmotor mit denen eines elektrisch angetriebenen Transporters von Mercedes-Benz zu vergleichen. Im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur analysiert Mercedes-Benz Vans mithilfe des „eCharging Planners“ außerdem gemeinsam mit den Interessenten ihre jeweiligen Standortbedingungen. Dabei zeigt er auf, welche Maßnahmen notwendig sind, um einzelne Fahrzeuge sowie kleinere oder größere Flotten effizient betreiben zu können.
Des Weiteren können über die Website der Mercedes-Benz Group ein Reichweiten-Simulator, ein Ladezeiten-Rechner sowie ein E-Routen-Planer genutzt werden.
App sammelt Daten zum individuellen Kraftstoffverbrauch
Die Mercedes-Benz Group bietet in Europa transparente Informationen und Vergleichsmöglichkeiten zum Kraftstoffverbrauch ihrer Fahrzeuge: Seit 2020 können Kundinnen und Kunden über die kostenlose Mercedes me App für fast alle Baureihen freiwillig ihren individuellen Kraftstoffverbrauch anonym teilen sowie mit Nutzerinnen und Nutzern ähnlicher Fahrzeuge vergleichen. Die Informationen sind auch auf der Konzernwebsite einsehbar. Seit 2022 können die Websitebesucherinnen und -besucher selbst ein Fahrzeug auswählen und die Verbrauchskurve aller Fahrten einsehen.
Daten zeigen, dass die individuellen Kraftstoffverbräuche sowohl unter als auch über dem WLTP-Zertifizierungswert liegen können. Abweichungen gegenüber dem WLTP-Zyklus können durch zahlreiche Faktoren wie Straßenbeschaffenheit, Beladung, Wetterverhältnisse, aber besonders durch die individuelle Fahrweise entstehen.
Energiesparen mit dem Eco Coach
Seit Ende 2020 bietet die Mercedes-Benz Group den Kundinnen und Kunden von Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeugen eine App mit individuellen Energiespartipps an: Der Mercedes me Eco Coach analysiert das persönliche Fahr- und Ladeverhalten und gibt personalisierte Tipps, wie sich der CO2-Fußabdruck senken und die Langlebigkeit der Fahrzeugbatterie erhöhen lässt. Die App ist mittlerweile in zehn europäischen Märkten verfügbar.
Für jede Aktivität und Teilnahme an verschiedenen Herausforderungen gibt es Punkte, die zur CO2-Kompensation eingelöst oder in Mercedes me Charge Ladegutscheine umgewandelt werden können.
Umweltverträglichere Batterien
Reichweite, Leistung, Ladezeit: Die Batterie ist das Herzstück des Elektrofahrzeugs. Im Rahmen ihrer ganzheitlichen Batteriestrategie verfolgt die Mercedes-Benz Group das Ziel, immer wirtschaftlichere, leistungsfähigere und umweltverträglichere Batteriesysteme auf den Markt zu bringen. Dafür setzt die Mercedes-Benz Group gemeinsam mit ihren Partnern auf bilanziell CO2-neutral produzierte Batteriezellen und -module.
Um die lokale Batterieproduktion zu fördern und Transportwege zu reduzieren, hat die Mercedes-Benz AG Anteile am europäischen Batteriezellen-Hersteller Automotive Cells Company (ACC) erworben. Ab 2025 soll dieser Mercedes-Benz mit leistungsfähigen Batteriezellen und -modulen beliefern. ACC plant im Rahmen der Kooperation mit Mercedes-Benz, die Kapazität seiner europäischen Werke mehr als zu verdoppeln.
Darüber hinaus haben Mercedes-Benz und Contemporary Amperex Technology Co., Limited (CATL) im August 2022 angekündigt, die bestehende Batteriezellenpartnerschaft auszubauen: Das neue CATL-Werk im ungarischen Debrecen wird bilanziell CO2-neutral betrieben und liefert Batteriezellen für europäische Produktionsstandorte in Deutschland und Ungarn.
Gleichzeitig setzt die Mercedes-Benz Group auf weitere starke Kooperationen mit dem Ziel, gemeinsam fortschrittliche Batterietechnologien zu entwickeln – von der Zelle über Module bis hin zur Integration in die Fahrzeugbatterie. Unter anderem arbeitet sie mit Partnern daran, die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien durch den Einsatz von Hoch-Silizium-Anoden oder Lithium-Anoden in Verbindung mit der Festkörpertechnologie zu steigern.
Um neue Technologien möglichst früh in den Serieneinsatz zu bringen, verstärkt die Mercedes-Benz Group ihre Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung: Unter anderem baut sie in Untertürkheim ein Kompetenzzentrum für Zelltechnologie auf – Werkstoffe und Zellen können dort künftig technologisch bewertet werden. Der „Mercedes-Benz eCampus“ soll ab 2023 schrittweise in Betrieb genommen werden. Zum Start steht unter anderem eine seriennahe Anlage für die Kleinserienfertigung von Batteriezellen zur Verfügung.
Wirksamkeit und Ergebnisse
Wirksamkeit des Managementansatzes
Dem Managementansatz der Mercedes-Benz Group im Bereich Klimaschutz liegen die Ziele ihrer „Ambition 2039“ zugrunde. Sie hat zudem definiert, mit welchen Maßnahmen sie diese Ziele erreichen will. Ihre Wirksamkeit bewertet die Mercedes-Benz Group anhand interner und externer Leistungsbeurteilungen: Intern führt sie dafür mehrmals jährlich Prüfungen auf Fachbereichsebene durch. Extern lässt sie ausgewählte Ziele und Maßnahmen durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auditieren.
Zudem setzt die Mercedes-Benz Group auf Dialoge rund um das Thema Klimaschutz und nutzt die dabei gewonnenen Erkenntnisse, um ihren Managementansatz zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen: So pflegt die Mercedes-Benz Group bei ihrem jährlich stattfindenden „Sustainability Dialogue“ einen intensiven Austausch mit Umweltinstituten und Nichtregierungsorganisationen. Darüber hinaus ist das Thema Klimaschutz ein wesentlicher Bestandteil regelmäßig stattfindender Vorstandssitzungen; aktuelle Entwicklungen werden mit dem Beirat für Integrität und Nachhaltigkeit diskutiert. Auch Politik, Öffentlichkeit und die übrigen Stakeholder der Mercedes-Benz Group geben dem Konzern immer wieder Rückmeldungen, wie die konzerneigenen Nachhaltigkeitsziele wahrgenommen und bewertet werden.
Ergebnisse
Alternative Antriebe
Der Anteil von elektrifizierten Fahrzeugen bei Mercedes-Benz Cars (xEV) lag im Berichtsjahr gemessen am Konzernabsatz bei 16 % weltweit. Bei Mercedes-Benz Vans lag der Anteil vollelektrischer Elektrofahrzeuge bei 4 % des Konzernabsatzes weltweit.
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2022 |
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Weltweit |
Elektrifizierte Fahrzeuge (xEV) |
333.490 |
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Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV) |
184.263 |
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Vollelektrische Fahrzeuge (BEV) |
149.227 |
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MBC Absatz gesamt1 |
2.040.719 |
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Europa2 |
Elektrifizierte Fahrzeuge (xEV) |
236.678 |
||||
Plug-in Hybrid Electric Vehicle (PHEV) |
142.022 |
|||||
Vollelektrische Fahrzeuge (BEV) |
94.656 |
|||||
MBC Absatz gesamt1 |
618.904 |
|||||
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2022 |
||||
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Weltweit |
Elektrifizierte Fahrzeuge (xEV) |
15.003 |
||||
MBV Absatz gesamt1 |
415.344 |
|||||
Europa2 |
Elektrifizierte Fahrzeuge (xEV) |
14.847 |
||||
MBV Absatz gesamt1 |
259.436 |
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Bilanzierung der CO2-Emissionen
GRI 302-1/-2
GRI 305-1/-2/-3
Für den gesamten Lebenszyklus der Mercedes-Benz Cars Flotte und der Mercedes-Benz Vans Flotte weltweit hat Mercedes-Benz die Emissionen gemäß den Vorgaben des Corporate Accounting and Reporting Standard 2004 der Greenhouse Gas Protocol Initiative berechnet. Dabei ergab sich bei Mercedes-Benz Cars für das Jahr 2022 ein durchschnittlicher CO2-Wert von 47,9 t pro Fahrzeug, bei Mercedes-Benz Vans ein durchschnittlicher CO2-Wert von 62,7 t pro Fahrzeug. 52,2 t entfallen dabei auf die Nutzungsphase, die bei Vans vom gewerblichen Gütertransport mit Fahrzeugen im 3,5- bis 5-t-Segment dominiert wird.
Scope-1-,-2- und ausgewählte Scope-3-CO2-Emissionen in t pro Fahrzeug Mercedes-Benz Cars 20221, 7
GRI 305-1/-2/-3
2 Siehe Ökobilanz Fahrzeuge und interne Ökobilanzstudien.
3 Siehe Kennzahlen betrieblicher Umweltschutz. Seit Anfang 2022 werden alle CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) in den von der Mercedes-Benz Group betriebenen Produktionswerken, die sich bisher nicht vermeiden lassen, durch Carbon Offsets aus qualifizierten Klimaschutzprojekten kompensiert.
4 Fahremissionen Mercedes-Benz Cars Flotte (EU, China, USA und RoW) normiert und aufbauend auf Kalenderjahr, Laufleistung 200.000 km, Datenbasis siehe Kapitel Entwicklung der CO2-Emissionen.
5 Prognosewert.
6 Inklusive Green Charging. Beitrag pro Fahrzeug -0,08 t CO2.
7 Die Kennzahlen wurden einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit („limited assurance“) unterzogen.
Scope-1-,-2- und ausgewählte Scope-3-CO2-Emissionen in t pro Fahrzeug Mercedes-Benz Vans 20221, 7
GRI 305-1/-2/-3
2 Interne Ökobilanzstudien.
3 Siehe Kennzahlen betrieblicher Umweltschutz. Seit Anfang 2022 werden alle CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) in den von der Mercedes-Benz Group betriebenen Produktionswerken, die sich bisher nicht vermeiden lassen, durch Carbon Offsets aus qualifizierten Klimaschutzprojekten kompensiert.
4 Fahremissionen Mercedes-Benz Vans Flotte (EU, China, USA und RoW) normiert, Laufleistung 200.000 km, Datenbasis siehe Kapitel Entwicklung der CO2-Emissionen.
5 Prognosewert.
6 Inklusive Green Charging. Beitrag pro Fahrzeug -0,03 t CO2.
7 Die Kennzahlen wurden einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit („limited assurance“) unterzogen.
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2020 |
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2021 |
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2022 |
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Scope 3 |
spezifisch |
absolut |
spezifisch |
absolut |
spezifisch |
absolut |
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Eingekaufte Güter6 |
8,1 |
17,0 |
8,4 |
17,0 |
8,7 |
17,7 |
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Logistik |
1,02 |
2,12 |
1,12 |
2,22 |
1,12 |
2,22 |
||||||||||||||||
Dienstreisen |
0,006 |
0,012 |
0,009 |
0,019 |
0,0287 |
0,0577 |
||||||||||||||||
Mitarbeiterverkehr |
0,060 |
0,125 |
0,053 |
0,107 |
0,052 |
0,107 |
||||||||||||||||
Nutzungsphase unserer Produkte |
5,6 |
11,8 |
6,33 |
12,73 |
6,63 |
13,63 |
||||||||||||||||
Nutzungsphase unserer Produkte |
33,7 |
70,4 |
32,2 |
65,5 |
30,7 |
62,7 |
||||||||||||||||
Demontage und Aufbereitungsprozess6 |
0,4 |
0,8 |
0,4 |
0,8 |
0,4 |
0,8 |
||||||||||||||||
Scope 1, 2 |
|
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|
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Herstellung |
0,8 |
0,94 |
0,7 |
0,74 |
0,3 |
0,44 |
||||||||||||||||
Gesamt |
49,7 |
103,2 |
49,1 |
99,2 |
47,9 |
97,8 |
||||||||||||||||
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2021 |
|
2022 |
||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Scope 3 |
spezifisch |
absolut |
spezifisch |
absolut |
||||||||||||||||
Eingekaufte Güter6 |
8,6 |
3,4 |
8,7 |
3,6 |
||||||||||||||||
Logistik |
0,92 |
0,42 |
0,92 |
0,42 |
||||||||||||||||
Dienstreisen |
0,007 |
0,003 |
0,0087 |
0,0037 |
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Mitarbeiterverkehr |
0,039 |
0,015 |
0,038 |
0,016 |
||||||||||||||||
Nutzungsphase unserer Produkte (Well-to-Tank) |
4,9 |
1,9 |
4,73 |
2,03 |
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Nutzungsphase unserer Produkte (Tank-to-Wheel) |
47,8 |
18,9 |
47,5 |
19,7 |
||||||||||||||||
Demontage und Aufbereitungsprozess6 |
0,5 |
0,2 |
0,5 |
0,2 |
||||||||||||||||
Scope 1, 2 |
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|
||||||||||||||||
Herstellung |
0,5 |
0,24 |
0,3 |
0,14 |
||||||||||||||||
Gesamt |
63,3 |
25,0 |
62,7 |
26,0 |
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Ökobilanz des EQE 350+1
2 Regenerativ erzeugte Energie für Zellherstellung und Ladestrom.
Entwicklung der CO2-Emissionen in Europa
GRI 305-5
Die Mercedes-Benz Group hat die CO2-Emissionen ihrer Pkw-Neuwagenflotte in Europa als einen ihrer bedeutsamsten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren definiert. Wie sie die Entwicklung des CO2-Flottenverbrauchs bei Pkw in Europa im Jahr 2023 weiter einschätzt, ist dem Prognosebericht zu entnehmen.
Im Berichtsjahr betrugen die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Mercedes-Benz Neuwagenflotte in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) unter Anwendung der gesetzlichen Regelungen voraussichtlich 115 g/km (inklusive Vans, die als Personenkraftwagen zugelassen sind) und bewegten sich somit auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Damit unterschreitet Mercedes-Benz die CO2-Ziele in Europa im Jahr 2022.
Entwicklung der CO2-Emissionen im Durchschnitt der Mercedes-Benz Pkw-Flotte in Europa
GRI 302-5
2 Vorläufige EU-Daten.
3 Projektion.
Für das Jahr 2023 erwartet die Mercedes-Benz Group, dass der Mercedes-Benz Flottendurchschnitt in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) weiter sinken wird. Diese Entwicklung wird insbesondere durch den weiter steigenden Anteil an vollelektrischen und Plug-in-Hybridfahrzeugen des Pkw-Gesamtabsatzes begünstigt.
Im Berichtsjahr betrugen die durchschnittlichen CO2-Emissionen der leichten Nutzfahrzeuge der Fahrzeug-Klasse N1 in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) unter Anwendung der gesetzlichen Regelungen voraussichtlich 209 g/km. Damit wird Mercedes-Benz das CO2-Ziel unterschreiten. Für 2023 erwartet die Mercedes-Benz Group durch den steigenden Absatz der vollelektrischen Fahrzeuge eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen.
Entwicklung der CO2-Emissionen in den USA
Entwicklung der CO2-Emissionen im Durchschnitt der Mercedes-Benz Transporter-Flotte in Europa
2 Projektion.
Mercedes-Benz GHG-Werte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge USA
In den USA gelten auf Bundesebene zwei separate Flottenangaben zur Begrenzung von Treibhausgasen und Verbräuchen: das Greenhouse Gas (GHG) Protocol und die Corporate Average Fuel Economy Standards (CAFE) . Auf das Modelljahr 2022 bezogen beträgt der GHG-Flottenwert 244 g CO2/mi für die Pkw-Flotte sowie 289 g CO2/mi für die Flotte der als leichte Nutzfahrzeuge zugelassenen Vans und SUVs (auf Basis der letzten Prognose). Da sich das Portfolio elektrifizierter Fahrzeuge (xEV) in den USA noch in einer frühen Ausbaustufe befindet, hat die Mercedes-Benz Group ihre durchschnittlichen Flottenziele von 195 g CO2/mi für die Pkw-Flotte beziehungsweise 256 g CO2/mi für die Flotte der als leichte Nutzfahrzeuge zugelassenen Vans und SUVs nicht erreicht. Die verbleibende Differenz konnte die Mercedes-Benz Group jedoch durch den Erwerb externer Credits schließen.
Die Modelle des Mercedes-Benz Sprinter unterliegen der GHG-Regulierung für die Klassen 2b/3. Die CO2-Ziele in diesen Klassen sind abhängig von der Zuladung, der Anhängelast und der Antriebsart der Fahrzeuge. Die Daten für den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch nicht vor.
Entwicklung der CO2-Emissionen in China
Mercedes-Benz Flottenverbrauch Pkw in China
GRI 302-5
In China werden inländisch produzierte (domestic) und in das Land importierte (imported) Pkw getrennt und im Gegensatz zu Europa und den USA nach Flottenverbrauch ausgewiesen. Für die 100%ige Tochter Mercedes-Benz China (MBCL) ist damit der Wert der Import-Flotte relevant. Das Ziel lag bei 7,01 l/100 km, erreicht wurden 8,33 l/100 km (8,17 l/100 km unter Einberechnung von Off-Cycle-Technologien). Zur kurzfristigen Deckung von Verbrauchslücken in der Flottenzielerreichung plant MBCL, externe Credits zu erwerben.
Mit der Portfolioerweiterung bei vollelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden will die Mercedes-Benz Group die Emissionsziele in China mittelfristig gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Beijing Benz Automotive (BBAC) erreichen.
Die Modelle V-Klasse und Vito werden vom Joint Venture Fujian Benz Automotive Co., Ltd. (FBAC) produziert und bilden eine lokale Flotte (domestic). Erreicht wurde ein Wert von 9,29 l/100 km (ohne Off-Cycle-Technologie), der Zielwert liegt bei 7,9 l/100 km. Der Flottenausgleich ist gegenwärtig über einen Credit-Transfer möglich.
In vielen weiteren Märkten gelten heute gesetzliche Grenzwerte für den Kraftstoffverbrauch und/oder den CO2-Ausstoß von Pkw-Flotten und leichten Nutzfahrzeugen – mit jeweils unterschiedlichen Zielwerten. Dies betrifft große Absatzmärkte von Mercedes-Benz Produkten wie die Schweiz, Kanada, Japan, Südkorea, Brasilien, Indien oder Saudi-Arabien. Auch diese Zielwerte berücksichtigt die Mercedes-Benz Group bei der Weiterentwicklung ihres Portfolios.
1 Stromverbrauch und Reichweite wurden auf der Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt.
2 22 kW Ladung kann je nach Hersteller und Fahrzeug eine entsprechende Sonderausstattung „Wechselstrom-Ladesystem (AC-Laden 22 kW)“ erfordern. Sollte dies nicht der Fall sein, wird das Fahrzeug automatisch von der Wallbox mit der optimalen Ladeleistung geladen. Die maximale Ladeleistung der Ladestation muss auf die vorgelagerte Installation (Kabelquerschnitt und Absicherung) angepasst sein.
3 Für die Nutzung der Remote-Funktionen der Mercedes-Benz Wallbox sowie zum Erhalt von „Over the Air“-Updates sind die Mercedes me App, eine persönliche Mercedes me ID sowie die Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen für die Mercedes me connect Dienste notwendig.
4 Um die „Over the Air“-Updates zu erhalten, müssen die Nutzerinnen beziehungsweise Nutzer dem jeweiligen Update in der Mercedes me App zustimmen oder eine generelle Zustimmung in der Mercedes me App abgeben, um alle zukünftigen Updates zu erhalten.